Mercedes-Chef Toto Wolff könnte eigentlich ganz ruhig schlafen. Sowohl die Konstrukteurs- als auch die Fahrerwertung hat sein Team bereits gewonnen und ist Weltmeister. Es ist nur noch nicht klar, welcher der beiden Fahrer in zwei Wochen die Trophäe nach Hause holt. Lewis Hamilton oder Nico Rosberg? Rechnerisch hat der Engländer die Nase vorne und ein zweiter Platz in Abu Dhabi würde ihm sogar dann zu seinem zweiten WM-Titel reichen, wenn Rosberg das Rennen gewinnt. Sein Vorsprung von 17 Punkten ist allerdings nur halb so viel wert, wenn man die doppelten Punkte bedenkt, die es bei Saisonfinale gibt. Nach dem alten System würde dem Weltmeister von 2008 nämlich schon Platz 6 reichen. Toto Wolff hofft nun, dass der Kampf zwischen den beiden 29-Jährigen ausschließlich auf der Strecke entschieden wird und nicht durch irgendwelche unvorhersehbaren technischen Defekte. Sollte die Titelentscheidung durch eben jene doppelten Punkte fallen, würde das einen "großen Schatten" auf den Titel werfen, sagte der Österreicher nach dem Grand Prix von Brasilien. "Ich hoffe, dass die doppelten Punkte keinen Unterschied machen", so Wolff. "Wenn die Entscheidung durch einen technischen Ausfall fallen sollte, würde das einen großen Schatten auf die Meisterschaft werfen." Hamilton hat in diesem Jahr 10 Rennen gewonnen, Rosberg fünf. Trotzdem würde der Deutsche den Titel genauso verdienen wie Hamilton, auch wenn er ihn dank der doppelten Punkte erobern würde, betonte Wolff. "Wer auch immer in dieser Saison die meisten Punkte hat, ist ein würdiger Champion, auch wenn einige von uns das sicher anders empfinden würden, sollte es wirklich zu dieser Situation kommen. Es ist aber wie es ist. Wer die Weltmeisterschaft gewinnt, dessen Name wird in die Geschichtsbücher eingetragen." Die doppelten Punkte sind seit dem Tag, an dem sie eingeführt wurden, ein heftiger Kritikpunkt, sowohl bei Teams und Fahrern als auch bei den Fans. Geht es nach Toto Wolff, wird diese Regel nächstes Jahr wieder ad acta gelegt. "Niemand mag die doppelten Punkte", stellte er klar. "Wir werden beim nächsten Treffen wieder darüber reden. Ich glaube auch, Bernie mag sie nicht, daher sind sie etwas, das wir für nächste Saison wieder abschaffen sollten."