Marchionne, Ferrari, Vettel, Alonso: Abu Dhabi-News?
Sergio Marchionne und Fernando Alonso: Körpersprache ist etwas Feines
Anlässlich der Präsentation des neuen Fiat 500x wird Sergio Marchionne, der 62jährige Steuermann des italienischen Autoherstellers, auch auf die Situation bei Ferrari angesprochen. «Es ist wichtig, dass wir in den letzten Rennen mit beiden Autos ins Ziel kommen», flüchtet der hochintelligente Sanierer in Banalitäten. «Es war ein schwieriges Jahr, Interlagos war kein schönes Rennen.»
Ungefähr den gleichen Informationsgehalt präsentiert der Top-Manager, wenn es um allfällige Ankündigungen im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi geht: Wird der Abgang von Fernando Alonso endlich bestätigt? Wird die Ankunft von Sebastian Vettel endlich offiziell?
«Wichtige Nachrichten nach dem Abu-Dhabi-GP?» fragt der kanadisch-italienische Doppelbürger scheinbar ahnungslos zurück. «Ich weiss es nicht. Warten wir mal ab, bis die Saison zu Ende ist.»
Das wirkt ein wenig peinlich, wenn der künftige Fahrer Sebastian Vettel in einem Satz-Komplettierungsspiel der italienischen Sky schreibt: Sebastian Vettel ist... «ein Fahrer der Scuderia Ferrari».
Zur Personalie Alonso meint Marchionne gegenüber den Kollegen der «Gazzatta dello Sport» sogar: «Bei Ferrari ist nie behauptet worden, dass Alonso weggeht, und er selber hat so etwas auch nie gesagt.»
Dabei drücken Fahrer und Teammitglieder mit der ganzen Körpersprache längst aus: hier gehen Geschiedene noch so höflich wie möglich miteinander um, so lange es eben notwendig ist.
Aus Fahrerfragen hält sich Marchionne ganz herus: «Ich spreche nicht mit Piloten, das ist Aufgabe des Teamchefs.»
Entlocken lässt sich Marchionne nur eines: Der Zeitpunkt des Ferrari-Börsengangs steht fest – zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2015, also im Zeitraum von April bis Juni 2015.