Lewis Hamilton – Nico Rosberg: WM-Punkte als Strafe?
Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg: So heiss wie in Bahrain dürfte es auch in Abu Dhabi werden
Die meisten Fans haben ihre Meinung nicht geändert: Doppelte WM-Punkte beim letzten Rennen der Saison, das ist des Künstlichen zu viel, sie lehnen diesen Eingriff ab. Viele Traditionalisten regen sich schon darüber auf, wie am Punktesystem herumgemurkst wird. In den vergangenen 25 Jahren ist es vier Mal geändert worden, das ist für viele Formel-1-Freunde schlicht und ergreifend drei Mal zu oft.
Von 1961 bis 1990 galt: 9 Punkte für den Sieger, 6 für den Zweiten, 4 für den Dritten, 3 für den Vierten, 2 für den Fünften, 1 für den Sechstplatzierten.
Ab 1991 wurde der Sieg aufgewertet: Nun erhielt der Sieger sogar 10 Punkte, die anderen Ränge wurden gleich belohnt wie zuvor.
Seit 2003 hiess es: 10-8-6-5-4-3-2-1, nun also erhielten die ersten Acht eines Grand Prix WM-Zähler.
Und seit 2010 (zum Schock und Horror der Hobby-Statistiker) heisst es für die ersten Zehn eines WM-Laufs: 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1.
Damit konnten die Zahlenfreunde (und davon gibt es mehr als Sie glauben würden) sämtliche Vergleiche zwischen einst und heute aus dem Fenster werfen.
Völlig verrückt: Gemäss der Punkteregelung zwischen 2003 bis Ende 2009 läge Rosberg dank seiner regelmässigen Spitzenplatzierungen vor dem Finale in Arabien in Führung der WM! Gemäss des Systems zwischen 1991 bis Ende 2002 wäre Hamilton vorne. Und gerechnet nach dem System der 60er, 70er und 80er Jahre hätte Lewis den Titel bereits abgehakt.
Natürlich hätte Nico Rosberg den Titel verdient, wenn ihm am kommenden Saison die Sensation gelänge, Hamilton noch zu überholen. Aber ein fader Nachgeschmack bliebe – ist ein Punktesystem angemessen, in welchem ein zehnfacher Saisonsieger nicht Weltmeister wird?