McLaren-Honda: Machtkampf um Button & Magnussen
Jenson Button und Kevin Magnussen
Wer am kommenden Wochenende hier in Abu Dhabi Neues von McLaren-Honda zum Fahrerduo 2015 zu hören erwartet, der wird enttäuscht. Aufgrund der zahlreichen Spekulationen um den zweitältesten Formel-1-Rennstall (nach Ferrari) sah sich McLaren zu einer Stellungnahme genötigt: «Das optimale Fahrerpaar für einen GP-Rennstall zu finden, ist ein wichtiger Prozess, der eine präzise und lange Analyse erfordert. Vor diesem Hintergrund und auch aufgrund der Tatsache, dass wir nicht vom Hauptziel beim WM-Finale abgelenkt werden wollen: es wird keine Ankündigung über die Fahrer vor dem 1. Dezember geben.»
McLaren will in Abu Dhabi den fünften Rang im Konstrukteurs-Pokal sicherstellen.
Es heisst weiter: «Wir haben die vergangenen neun Monate damit verbracht, unsere Design- und Ingenieurs-Abteilungen umzubauen und zu verstärken. Wir werden in den kommenden Tagen ein Aero-Paket für den Abu-Dhabi-GP und die Saison 2015 ausprobieren. Wir stehen zudem an der Schwelle unserer neuen, aufregenden Partnerschaft mit Honda. Der Plan besteht darin, beim Test in der kommenden Woche das Modell McLaren MP4-29H/1X1 zu fahren.»
Unklar ist, wer dann im Wagen sitzen wird: beim Roll-Out des Modells in Silverstone sass Testfahrer Oliver Turvey am Lenkrad.
Und was verzögert nun die Fahrer-Entscheidung?
Fernando Alonso hat unseren Informationen zufolge unterzeichnet. Aber noch immer lautet die Frage: Jenson Button oder Kevin Magnussen? Für den Briten spricht die Erfahrung und sein guter Ruf im Hause Honda, zudem hat Jenson in der WM besser abgeschnitten als Magnussen. Für den Dänen sprechen das Potenzial und die Jugend.
Button kann auch Star-Appeal in die Waagschale werfen (besonders in Japan, dank seiner Verlobten Jessica Michibata), Kevin Magnussen kann da nicht mithalten. Der Däne wiederum kostet nur ein Bruchteil von Button, bringt aber ähnlich gute Ergebnisse.
Aus Japan ist zu hören, dass Honda Button bevorzugen würde, während McLaren lieber auf den jungen Nordländer setzen würde.
Die Fahrerfrage ist nicht nur eine Vernunftsangelegenheit, sie ist auch ein Machtkampf der neuen Partner.