Formel 1 2015: Sauber für alle Crashs gewappnet
Mit Absicht gegen die Wand: Die Formel-1-Boliden müssen verschiedene Crashtests bestehen, bevor sie auf die Strecke dürfen
Die Formel-1-Saison 2014 war für das Sauber-Team alles andere als einfach: Die finanziellen Sorgen, mit denen der Rennstall aus Hinwil schon seit 2013 zu kämpfen hat, spiegelten sich auch in der Leistung auf der Strecke wider: Weder Adrian Sutil noch Esteban Gutiérrez konnten in den 19 Grands Prix in diesem Jahr einen WM-Punkt erringen.
Die Schweizer mussten sich am Ende in der Team-Wertung noch hinter dem mittlerweile insolventen Marussia-Rennstall auf Platz 10 einreihen. Nur das Caterham-Team, das die Rennen in den USA und in Brasilien aus finanziellen Gründen nicht bestreiten konnte und sich auch in Insolvenz befindet, landete hinter den Eidgenossen.
Das Geld spielte denn auch bei der Fahrerwahl für 2015 eine Rolle, wie Teamchefin Monisha Kaltenborn unumwunden zugab. Sowohl Sutil als auch Gutiérrez müssen sich ein neues Cockpit suchen, denn im nächsten Jahr dürfen der diesjährige Caterham-Rookie Marcus Ericsson und GP2-Aufsteiger Felipe Nasr in den Schweizer Boliden ihr Glück versuchen. Beide haben sich dieses Privileg dank grosszügiger Sponsoren teuer erkauft: Nasr wird von der Banco do Brasil unterstützt, Ericsson kann auf langjährige Mäzene zählen, die weitgehend im Hintergrund bleiben wollen.
Die Verkündung der neuen Fahrer-Paarung sorgte für Wirbel, denn sowohl Ersatzpilot Giedo van der Garde als auch Sutil hatten mit einer Verpflichtung für 2015 gerechnet. Während Gutiérrez, der mittlerweile als Ersatz- und Testpilot von Ferrari angestellt wurde, gestanden hatte: «Man hat schon gemerkt, dass die Verhandlungen ergebnislos bleiben würden.» Die Vertragsquerelen bescherten Sauber einige negative Schlagzeilen, doch nun hat der Rennstall von Teamgründer und Mitbesitzer Peter Sauber endlich wieder positive Nachrichten zu verkünden.
Über Twitter liess das Sauber-Team seine Fans wissen: «Gute Neuigkeiten: Das Sauber C34 Chassis hat die Crash-Tests bestanden und ist nun FIA-homologiert. Der Heck-Crashtest folgt wie gewohnt im Januar.» Das heisst: Die Frontal-Crashtests und der Test an der Lenkstange, die vom Reglement vorgeschrieben werden, hat das neue Auto bestanden. Bei den Crashtests torpedieren die Tester das Chassis oder Teile davon entweder von verschiedenen Seiten mit unterschiedlichen Gewichten oder lassen es gegen eine Wand fahren. Dabei muss die Sicherheitszelle jeweils intakt bleiben, auch die Sicherheitsgurte müssen halten.