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McLaren-Chef Ron Dennis, wann endet Honda-Misere?

Von Andreas Reiners
McLaren-Boss Ron Dennis

McLaren-Boss Ron Dennis

Den Start in die neue Honda-Ära kann man getrost als holprig bezeichnen: Im vergangenen Jahr kam McLaren mit den neuen Antriebseinheiten auf gerade einmal fünf Runden in zwei Tagen.

Und auch bei den ersten Testfahrten zur neuen Formel-1-Saison in Jerez läuft es nicht rund. Der MP4-30 rollte mit Fernando Alonso am Steuer am ersten Tag gerade einmal für sechs Runden raus, genauso viele schaffte Jenson Button an Tag zwei. Am dritten Tag lief es besser, Alonso schaffte im neuen Boliden immerhin 32 Umläufe, ehe ein Druckverlust im Kühlwasserkreislauf den Tag vorzeitig beendete.

Um dem Defekt auf den Grund zu gehen, musste der Honda-Turbomotor ausgebaut werden. Der Spanier selber hatte auf seiner letzten Installationsrunde gemerkt, dass etwas nicht stimmen kann und war sicherheitshalber zur Box zurückgekehrt. Möglicherweise hat er so einen kompletten Motorschaden verhindert.

Das Problem: Honda macht mit McLaren jene Erfahrungen, welche die Gegner mit den neuen Antriebseinheiten vor einem Jahr machten – jedes Mal, wenn ein Problem gelöst wird, taucht ein anderes auf. Doch die Verantwortlichen machen gute Miene zum bösen Spiel. Noch bleibt ein Tag in Jerez und acht weitere bei den beiden letzten Tests in Barcelona.

McLaren-Chef Ron Dennis erklärte zudem, dass der aktuelle Motor noch «zwei oder drei Schritte» weg ist von der Antriebseinheit, mit der man am 15. März in Australien beim ersten Saisonrennen antreten will. Deshalb predigt Dennis vor allem eines: Geduld. Ein Schlüsselwort in diesen Tagen bei McLaren-Honda.

«Unsere Rennmotoren sind zwei oder drei Schritte weg vom Status Quo. Deshalb haben wir immer noch Entwicklungsmotoren, die wir auch beim letzten Test haben werden», erklärte Dennis. Heißt: die aktuelle Antriebseinheit ist noch nicht ausgereift. Einige der Technologien, die in der Power Unit stecken, sind brandneu, auch in ERS und KERS wurde viel Arbeit investiert. Kein großes Wunder also eigentlich, dass noch nicht alles nach Plan verläuft.

«Es barg Risiken, in Bereiche zu gehen, die vorher noch nicht genutzt wurden. Wir haben sie aber im Griff», sagte Dennis und ergänzte: «Das Detaillevel und die Präzision, die im MP4-30 stecken, übersteigen alles, was McLaren zuvor gebaut hat.»

Der Plan für die kommenden Auftritte: Ruhe bewahren, besagte Geduld aufbringen und die Folgen des dichten Konzepts und komplexen Systems beim MP4-30 so gut es geht zu verringern. Diese Systeme wurden schließlich dafür konzipiert, um die Performance zu optimieren.

Noch ist McLaren-Honda weit davon entfernt. Einige Testtage verbleiben zwar noch, doch Ron Dennis sorgt vor und nimmt sein Team mit der «Gedulds-Politik» schon mal aus der Schusslinie. Denn die Erwartungen an die Partnerschaft sind hoch. Nicht nur außerhalb von Woking. «Wir müssen mit dem Frist leben, den wir uns selbst vorhergesagt haben. Einige Dinge sind noch nicht optimal. Optimiert werden können sie aber nur auf der Strecke», so Dennis.

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