Ron Dennis: «Kleine Teams brauchen Selbstdisziplin»
Ron Dennis hat kein Verständnis für die finanziellen Nöte der kleinen Teams
Das Thema Finanzen, zu hohe Kosten und die ungleiche Verteilung der Gelder ist in der Formel 1 schon länger ein Thema, nach dem Pleiten von Caterham und Marussia kochte es im vergangenen Oktober erneut hoch. Eine Budgetobergrenze, wie sie die kleineren Teams fordern und auch eine gleichmäßigere Verteilung der Gelder, die in die Formel 1 fließen, wurde von der Strategiegruppe aber abgelehnt. Am Teamsterben seien die kleinen Rennställe, die sich die Königsklasse einfach nicht mehr leisten können, selbst schuld, findet McLaren-Boss Ron Dennis, dessen Team zu den betuchteren gehört und auch in der Strategiegruppe vertreten ist.
Eine Budgetobergrenze würde an der Situation auch nichts ändern, glaubt der Brite. Die kleinen Teams müssten sich nur an den großen insofern ein Beispiel nehmen, indem sie schauen, wofür diese ihr Geld ausgeben. «Das passiert jedes Jahr wieder. Die Formel-1-Teams geben ihr Geld aus und das wird auch immer so bleiben», sagte Dennis bei ESPN. «Sie finden immer neue Wege, Geld auszugeben. Wege, die man nicht glauben würde, wenn sie das Geld hätten. Die Kostenkontrolle muss von der Leitung eines Teams durchgeführt werden. Das kann nicht durch Außenstehende geschehen.» Man müsse nur entscheiden, wie viel man wofür ausgibt, erklärte der 67-Jährige. «Das ist ein Sport, der alles Geld verschlingt, das man ausgeben will. Bei den Teams ist daher Selbstdisziplin gefragt.»
Im Grunde wisse man das auch bei den kleinen Teams, sagte Dennis weiter und die Forderung nach einer Kostenkontrolle sei daher reiner Egoismus. «Die meisten der kleinen Teams haben keine Idee, wo man die Kostenbremse ansetzen soll. Das merkt man, wenn man mit ihnen in Ruhe und rational diskutiert», so Dennis weiter. Im Grunde ginge es einfach nur darum, die großen Teams finanziell einzubremsen. «Ihre Argumente beschränken sich normalerweise auf Dinge, die sie nicht haben. Es geht weniger darum, Geld zu sparen.»
Die Grundfrage sei der Unterschied zwischen einfach nur dabei sein und konkurrenzfähig zu sein. «Da geht es um viel mehr», findet der McLaren-Chef. «Drei Mal so viel, um konkurrenzfähig zu sein, als nur dabei zu sein. Die Leute sind dabei, aber man wird nicht konkurrenzfähig, indem man denen eine Kostenkontrolle aufdrängt, die drei Mal so viel ausgeben. Wie sollen sie konkurrenzfähig werden, wenn die Basis 50 Millionen Pfund ist und wir 150 Millionen ausgeben?»