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Kritik von Christian Horner: Nur Scheinheiligkeit?

Von Mathias Brunner
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Das ist typisch Formel 1: Wer Kritik äussert, wird selber kritisiert. Diese Erfahrung muss derzeit Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner machen, nach seinen harten Worten für Renault.

Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist in Australien der Kragen geplatzt. Nach einem Motorschaden von Daniel Ricciardo und grossen Motorenproblemen für den Australier sowie auch für den jungen Russen Daniil Kvyat hat Horner geschimpft: «Der Motor ist so gut wie unfahrbar, zudem haben wir ein Power-Defizit von rund 100 PS auf Mercedes.»

Angesichts der Überlegenheit von Mercedes hat der Engländer den Autoverband FIA aufgefordert, ob es nicht an der Zeit wäre, sich Schritte zu überlegen, die Chancengleichheit im Feld zu fördern.

Horner gibt an: als Red Bull Racing von 2010 bis 2013 von Sieg zu Sieg eilte, habe man auf alle erdenkliche Art und Weise versucht, das Team von Sebastian Vettel und Mark Webber einzubremsen. Wieso jetzt nicht Mercedes, wo die doch viel überlegener seien?

All diese Worte haben Horner in den sozialen Netzwerken und im Formel-1-Fahrerlager Spott eingebracht. Tenor: Weniger jammern, mehr arbeiten. Dem Engländer wird Scheinheiligkeit unterstellt.

Das lässt Weltmeistermacher Horner nicht auf sich sitzen: «Ich kann den Vorwurf verstehen. Aber der grosse Unterschied ist – als wir unsere erfolgreiche Phase hatten, da waren wir nie so drückend überlegen wie Mercedes jetzt, nicht einmal annähernd.»

An diesem Punkt dürfte der eine oder andere Formel-1-Fan einwenden: Gewiss, besonders dann nicht, als Sebastian Vettel nach der Sommerpause 2013 sämtliche restlichen neun Grands Prix der zweiten Saisonhälfte gewann ...

Horner weiter: «Als wir hingegen in Höchstform waren, änderten die Regeln ständig. Wir mussten das Verbot der Tankstopps hinnehmen, Veränderungen bei der Aerodynamik, vom Doppeldiffusor zur Änderung am Unterboden, dazu kamen die angeblasenen Diffusoren oder mitten in der Saison die Forderung nach einer neuen Motor-Elektronik.»

«Ich habe Mercedes nie für ihre tolle Arbeit kritisiert. Ich bin einfach der Meinung, dass das alles fürchterlich kompliziert geworden ist, und ich bin nicht sicher, ob das der richtige Weg für die Formel 1 ist. Schaut euch Honda an. Niemand zweifelt an der Hingabe der Japaner, an den Ressourcen, am Know-how. Und doch kommen sie nach Australien und fahren derart hinterher. Das zeigt, wie unfassbar schwierig das alles ist.»

«Wir sind am Punkt, an dem alles vielleicht zu komplex geworden ist. Die Formel 1 hat sich das Leben selber schwer gemacht, dazu kommen die gewaltigen Kosten, das ist der grösste Grund, wieso so viele Teams in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Und Manor hat es in Melbourne nicht einmal zustande gebracht, einen Motor anlassen zu können. Ist das noch richtig?»

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