Bernie Ecclestone: «Keine Mehrheit für neuen Motor»
Bernie Ecclestone ist sich sicher: «Wenn du den Teams mehr Geld gibst, geben sie auch mehr Geld aus – das macht also keinen Unterschied»
Dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kein Freund der neuen Formel-1-Motorengeneration ist, betont der kleine Brite oft und gerne. So auch in Malaysia, wo der Chefvermarkter der Königsklasse zur internationalen Medienrunde einlud.
Dort erklärte er auf die Frage, welche Regeln am dringendsten geändert werden müssen: «Ich denke, das sind die Motorenregeln, und zwar aus unterschiedlichen Gründen: Sie sind nicht billig für die Hersteller und deshalb auch teuer für jeden, der einen Motor will. Aber es gibt viele Regeln, die wir ändern könnten.»
Eine neue Motorenformel kann sich Ecclestone dennoch nicht vorstellen: «Die Teams haben unglaublich viel Geld in einen Motor investiert, der nie so hätte werden sollen, wie er jetzt ist. Es ist schwer vorstellbar, dass die Teams ihn nun wieder verschrotten wollen. Und wenn wir den Motor wechseln, stellt sich immer noch die Frage, was wir stattdessen machen sollen. Viel Geld ausgeben, um einen neuen Motor zu bauen? Ich glaube leider, dass wir beim aktuellen Motorenkonzept bleiben, solange nicht alle Teams mit einem Wechsel einverstanden sind.»
Eine Mehrheit für die Änderung der Motorenformel auf die Saison 2017 hin existiere nicht, betont der 84-Jährige auf Nachfrage, und erklärt: «Das Problem ist, dass wir ein altes Haus haben, das wir ständig reparieren müssen. Aber so sollte das Ganze nicht funktionieren. Unter anderem diskutieren wir auch über das Rennformat.
Ecclestone verrät auch: «Ich habe vorgeschlagen, dass wir 20 Punkte pro Rennwochenende vergeben: Zehn Punkte für das Qualifying und zehn für die Pole-Position. Der Pole-Setter muss das Rennen – sagen wir mal – vom zwölften Startplatz aus in Angriff nehmen. So hätte man eine ganze Handvoll guter Piloten im Mittelfeld.»
Während Ecclestone die Diskussion über das Regelwerk zulässt, will er nichts von einer Änderung der Preisgelder wissen: «Die Preisgelder sind in Stein gemeisselt. Denn wenn du den Teams mehr Geld gibst, geben sie auch mehr Geld aus – das macht also keinen Unterschied. Es wird sich auch nichts daran ändern, weil die Teams sich nicht darauf einigen können.»
Und er verrät: «Ich sorge mich nicht so sehr um den Sport, wir müssen es einfach viel besser hinbekommen. Man muss zuerst herausfinden, ob es ein Problem gibt und herausfinden, was genau Sorgen bereitet.»