Manor-Marussia: Neue Lackierung in Barcelona?
Will Stevens zog nach dem Qualifying zum China-GP eine positive Bilanz
Bei Manor-Marussia feiert man in diesen Tagen auch die kleinen Siege. In China durfte sich das Team darüber freuen, dass sowohl Will Stevens als auch Roberto Merhi die Qualifying-Regel erfüllten, wonach alle Piloten innerhalb von 107 Prozent der Zeit des Schnellsten sein müssen. Stevens sicherte sich mit 1:42,091 min den 19. Startplatz, Merhi umrundete den Shanghai International Circuit in 1:42,842 min.
Entsprechend zufrieden erklärte Stevens hinterher: «Es ist immer gut, wenn man die Fortschritte spürt, die man zwischen den Trainings erzielt. Wir haben zwar noch einen langen Weg vor uns, aber jeder sieht auch, wie weit wir uns in den letzten drei Wochen entwickeln konnten. Es war eine grosse Hilfe, die Trainings ohne Probleme fahren zu können. So konnte ich einen guten Rhythmus finden und an der Fahrzeug-Abstimmung arbeiten.»
Der 23-jährige Brite fügte an: «Das Auto fühlte sich gut an und ich war ziemlich glücklich mit meiner Runde. Ich starte morgen also mit viel Zuversicht ins Rennen. Ich will endlich meine erste Renndistanz im Auto zurücklegen und genug frische Daten sammeln, die uns bei der Weiterentwicklung helfen. Lasst uns also auf ein gutes Rennen hoffen!»
Nicht ganz so zufrieden war Merhi, der acht Zehntel langsamer als sein Teamkollege unterwegs war, weil er im Training und Qualifying durch ein Elektronik-Problem eingebremst wurde, das die Benzinpumpen-Steuerung betraf.
Der Spanier gestand: «Ich bin heute etwas enttäuscht, aber es war ein gutes Ergebnis für das Team. Heute Morgen hatte ich ein Elektronikproblem, das mich gleich mehrmals eingebremst hat und etwas von unserem Schwung kostete. Ich konnte deshalb im letzten Training auch nicht mehr auf den weichen Reifen ausrücken. Wir haben aber das ganze Wochenende Fortschritte erzielt, ich denke also, dass wir im Rennen etwas stärker sein werden.»
Teamchef John Booth fasste zum Schluss zusammen: «Das war wiederum ein guter Schritt nach vorne, beide Fahrer haben die 107-Prozent-Regel erfüllt und sind unserem Ziel damit etwas näher gekommen. Es war ein zusätzlicher Vorteil, dass die Trainings weitgehend problemfrei geblieben sind. Dadurch haben wir am Set-up arbeiten und mehr Leistung abrufen können, was sich auch in einem besseren Tempo widerspiegelte. Beide Piloten haben exzellente Arbeit geleistet und sich selbst zu Höchstleistungen angetrieben, obwohl sie sich noch im Lernprozess befinden. Wir freuen uns darauf, unsere beiden Schützlinge morgen im Rennen zu sehen.»
Und noch eine gute Kunde für alle Manor-Marussia-Sympathisanten machte im Fahrerlager von Shanghai die Runde: Dass die modifizierten 2014er-Renner von Marussia immer noch im alten Kleid ausrücken, soll sich Gerüchten zufolge bald ändern. Sobald die Fahrzeuge wieder in Grossbritannien sind (seit Saisonbeginn wurden die Autos immer direkt zur nächsten GP-Stätte transportiert), gibt es ein neues Kleid, das beim GP-Wochenende in Barcelona erstmals gezeigt werden soll.