Kimi Räikkönen: Ferrari-Vertrag 2016 nur Formsache
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Kimi Räikkönen
Wie üblich redet Kimi Räikkönen bei dem Thema nicht um den heissen Brei herum: «Wenn ich keine Lust mehr habe auf Formel 1, dann höre ich auf. Wenn ich am Fahren noch Freude habe, bleibe ich, so einfach ist das», hat der Formel-1-Weltmeister von 2007 schon im vergangen Herbst festgehalten. Damals glaubten viele: Kimi ist vom störrischen F14-T so verärgert, dass er seinen Vertrag 2015 gar nicht mehr erfüllen würde.
Ein halbes Jahr später ist alles anders: Ferrari ist wieder konkurrenzfähig, und Kimi hat nach zwei bärenstarken Fahrten und zwei vierten Rängen allen Kritikern klargemacht – im «Iceman» lodert noch reichlich Feuer!
Nicht nur, dass Räikkönen mit dem 2015er Auto besser zurecht kommt, er spürt auch mehr Nestwärme vom Team. Im Gegensatz zum aalglatten Marco Mattiacci weiss der neue Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene genau, wie er mit dem sensiblen Räikkönen umgehen muss.
Der diesjährige Ferrari vermittelt von der Vorderachse wieder mehr Gefühl, er verhält sich damit genau so, wie es der Finne von einem Rennwagen braucht. Kimi: «Um ans Podest zu denken, muss mir endlich mal ein tadelloses Qualifying gelingen.»
Bislang letzer Podestplatz des 20fachen GP-Siegers: Rang 2 in Südkorea 2013, damals noch im Lotus.
Das Zwischenmenschliche bei Ferrari stimmt auch wieder bei der Fahrerpaarung: In den vergangenen Wochen als Stallgefährten scheint die Freundschaft zwischen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nicht gelitten zu haben, beide ziehen am gleichen Strick, keine Spur von einer gewissen Kälte, wie sich 2014 zwischen Alonso und Räikkönen bei Ferrari herrschte.
Aus Maranello ist zu hören: Kimi Räikkönen fühlt sich rundum wohl, alles deutet darauf hin, dass eine gegenseitige Option eingelöst wird, möglicherweise noch im Frühsommer.
Eine Vertragsverlängerung für 2016 wäre genau jene Stabilität im Team, die Maurizio Arrivabene anstrebt, um Ferrari mittelfristig auf Augenhöhe mit Mercedes zu bringen.