Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Rosberg über Vorwürfe: «Ich würde es wieder tun»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

Hat sich Nico Rosberg mit seinen Äusserungen nach dem China-GP in die Defensive geredet? Der Mercedes-Star sagt: «Nein, ich würde das Gleiche sofort wieder tun.»

Nico Rosberg kommt mit einem entzündeten linken Auge zur Medienrunde. Das Aufgebot an Berichterstattern zeigt: es gibt Einiges zu besprechen. Zur Erinnerung: Rosberg hatte seinem Mercedes-Stallgefährten Hamilton (im Rennen über Funk und nach dem Grand Prix vor den Medien) vorgeworfen, an der Spitze zu gondeln. Das habe ihm, Rosberg, die Reifen ruiniert, und ihn zudem in die Nähe des drittplatzierten Vettel gebracht. Hamilton versetzte daraufhin, es gehöre nicht zu seinen Aufgaben, Herrn Rosberg ein gutes Rennen zu sichern. Seither musste Rosberg viel Kritik einstecken. Tenor: Soll er doch schneller fahren als Hamilton, dann erleidigt sich das Thema von selber. So weit zur Vorgeschichte.

Nico, gab es den Wunsch, im Anschluss ans Rennen von Shanghai mit Lewis nochmals das Gespräch zu suchen?

Nach dem Rennen gab es eine Notwendigkeit dafür, und wir haben auch diskutiert. Dabei wurde alles geklärt. Wir hatten ein sehr konstruktives Gespräch. Und damit gucken wir nach vorne.

Aber es gibt da doch einen Widerspruch: Was für einen Fahrer am besten ist, das ist nicht gezwungenermassen für ein Team das Beste. Der Pilot muss auf seine Reifen achten und quasi so langsam oder so reifenschonend als möglich zum Sieg fahren. Gleichzeitig drängelt von hinten ein Ferrari. Wie schaut da die Lösung aus?

Es ist immer das Gleiche, und es wird sich auch nicht ändern. Wir sind übereingekommen – wenn ein Doppelsieg in Gefahr ist, dann muss das Team eingreifen. Und das kann auch mit einschliessen, dass der eine oder andere Fahrer einen Nachteil hat. Je aufsässiger Ferrari wie mit Vettel in China wird, desto wahrscheinlicher ist ein solches Szenario. So wie in Shanghai, als Lewis den Funkspruch erhalten hat, er solle bitte Tempo aufnehmen.

Hast du deine Meinung seit China geändert?

Das ist keine Meinung, das sind Fakten. Und die haben sich nicht geändert. Fakten sind Fakten.

Aber an welchem Punkt muss ein Fahrer die eigenen Interessen über jene des Rennstalls setzen?

Das ist in der Theorie unmöglich zu sagen. Das hängt von der Situation ab. Es ist müssig, da verschiedene Szenarien zu entwerfen. Generell müssen wir Fahrer respektieren, was das Team will, denn wir fahren für das Team. Aber das ist genau das Schwierige: das sind keine Schwarz- oder Weiss-Situationen. Das sind hochkomplexe Situationen, und daher ist es sehr schwierig zu sagen, was passieren würde. Das haben wir ja auch in Ungarn im letzten Jahr gesehen.

Und du würdest das immer tun? Dich an die Anweisung des Teams halten?

Der Grat ist schmal, hier das Richtige oder Falsche zu tun, aber ja, ich würde wohl respektieren, was das Team will.

Viele sind der Ansicht, du hättest dir in China mit deinen Äusserungen selber in den Fuss geschossen. Findest du nicht, du hast hier Lewis einen psychologischen Vorteil auf dem Silbertablett serviert?

Vielleicht schon. (Beginnt zu lachen) Weil ich jetzt hier stehe und all diese Fragen beantworte! Sonst aber nicht. Ich fand, hier gibt es Besprechungsbedarf, und wir haben diese Situation auch diskutiert. Das war alles für mich jetzt auch tagelang kein Thema mehr, um genau zu sein, seit der Teambesprechung nach dem Rennen war es kein Thema mehr.

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