Yasuhisa Arai (Honda): «Der Weg zum Gipfel ist steil»
Honda-Rennchef Yasuhisa Arai
Die rohen Fakten: Fernando Alonso ging mit seinem McLaren-Honda von Startplatz 14 ins Rennen und wurde Elfter. Seine beste Rundenzeit lag 2,681 sec über jener des Klassenbesten Kimi Räikkönen, das war für den Spanier in der Liste der schnellsten Rennrunden Rang 13.
Das alles könnte – immer im Gedanken an den katastrophalen Testwinter – auf einen gewissen Aufwärtstrend schliessen lassen. Aber Alonsos Stallgefährte Jenson Button konnte wegen eines Elektrikdefekts überhaupt nicht erst ins Rennen gehen. Die Probleme von Honda-Rennchef Yasuhisa Arai sind nicht geringer geworden.
«Ich sehe unsere Fortschritte, Tag für Tag», beteuert der 57jährige Japaner. «Ich habe Vertrauen in die Arbeit, die wir machen, und ich bin überzeugt davon, dass wir eines Tages die Früchte dafür ernten dürfen. Die kurze Pause bis zum Spanien-GP kommt für uns zu einem guten Zeitpunkt, um die Standfestigkeit zu verbessern und die Leistung zu erhöhen.»
Das ist auch dringend notwendig: Button konnte nach viel Ärger im Training den Bahrain-GP nicht einmal aufnehmen. Die Honda-Ingenieure hatte anhand der Daten aus dem Auto erkannt, dass sich erneut ein Schaden anbahnte. Also verzichtete man auf den Start, um nicht noch mehr kaputt zu machen.
Yasuhisa Arai weiter: «Wir sind nicht gut in die Saison gestartet, da gibt es nichts schön zu reden. Der Weg zum Gipfel ist steil. Aber wir haben das Basislager verlassen.»
Als grösste Probleme derzeit nennt der Japaner «Fahrbarkeit und Standfestigkeit. Wir müssen aus der Energierückgewinnung mehr herausholen, ohne die Zuverlässigkeit zu kompromittieren. Wir lernen von Rennen zu Rennen hinzu, wir machen an jedem GP-Wochenende Fortschritte. Allerdings waren die Schritte von China zu Bahrain minimal. Wir lassen ständig neue Hard- und Software einfliessen. Aber wir wollen gleichzeitig nichts überstürzen. Nur ein behutsamer Schritt führt nach oben.»
Arai über Partner McLaren: «Eine erstklassige Truppe und eine grosse Hilfe in Sachen Elektronik. McLaren ist nicht zufällig seit Jahren ein Top-Team. Die reiche Erfahrung der Briten ist für Honda sehr von Nutzen.»
Arai verneint, dass der harzige Beginn ins neue Formel-1-Abenteuer bereits personnelle Konsequenzen gehabt hat: «Nein, das stimmt nicht. Wir arbeiten noch immer mit den gleichen Leuten.»
Die Verantwortlichen von McLaren und Honda hatten im Winter vollmundig von Siegen gesprochen. Inzwischen sagt Yasuhisa Arai jedoch: «Ein Podestplatz wäre ein Wunsch und eine Hoffnung. Wir haben erst vier Rennen hinter uns, 15 Chancen liegen vor uns. Wir wollen im späteren Verlauf der Saison regelmässig zu punkten beginnen.»