Jenson Button zu Fernando Alonso: Düster? Übellaunig?
Jenson Button über Fernando Alonso: «ich habe die düstere Seite bislang nicht gesehen»
Ein Weichei ist dieser Jenson Button wahrlich nicht: Bei McLaren stellte er sich ab 2010 drei Jahre lang Lewis Hamilton, nun fährt er gegen Fernando Alonso, beide gehören zu den besten fünf Formel-1-Piloten der vergangenen Dekade. Im Gespräch mit den spanischen Kollegen der «Marca» spricht Button darüber, welche Gedanken er sich vor der Zusammenarbeit mit Alonso gemacht hatte und wie die beiden Champions jetzt miteinander arbeiten.
Auch im Zweikampf mit Alonso schneidet Button derzeit mehr als respekabel ab, was nicht jeder frühere Stallgefährte von Fernando von sich behaupten kann. Jenson bleibt bescheiden: «Wie dicht wir beisammen liegen, ist nicht immer deutlich, aber klar ist für mich, dass wir sehr gut miteinander arbeiten, wir haben grossen Respekt vor dem anderen. Man hört ja immer das eine oder andere Gerücht über einen Fahrer. Ich hatte von Alonso gehört, dass es nicht einfach sei, mit ihm zu arbeiten, aber bislang sehe ich kein Problem.»
«Wir gehen sehr offen miteinander um, jeder sagt seine Meinung übers Auto. Fernando und ich haben beide reiche Erfahrung, wir haben in der Formel 1 sehr schöne Moment erleben dürfen, aber wir mussten auch unten durch. Vielleicht gehen wir deswegen respektvoller miteinander um als Piloten anderer Rennställe.»
Der spanische Kollege will von Jenson wissen, dass Fernando unterstellt werde – er sei ein finsterer Menschenfresser, übellaunig und egozentrisch. Button sagt sofort: «Nein, nein, also davon habe ich bislang überhaupt nichts zu sehen bekommen. Wenn er diese Seite tatsächlich hat, dann ist sie bislang nicht zum Vorschein gekommen.»
Und wie schneiden Alonso und Hamilton aus der Sicht des gemeinsamen Stallgefährten ab? Jenson Button meint: «Das ist nicht so einfach zu beantworten. Denn als ich zusammen mit Hamilton bei McLaren fuhr, da hatten wir nie ein schlechtes Auto. Wir haben in jeder Saison eine gute Handvoll Rennen gewonnen. Zudem sind Alonso und Hamilton einfach komplett verschiedene Charakteren.»
«Ich habe immer gesagt, dass ich Lewis auf eine Runde für den schnellsten Piloten der Formel 1 halte, und dieser Meinung bin ich noch immer. Aber das macht ihn nicht zum besten Piloten der Welt, denn einen WM-Titel gewinnt man nicht im Abschlusstraining.»
«Fernando ist ein Fahrer, der ein Rennen sehr genau lesen kann und fast ideal auf Rennsituationen reagiert. Das ist etwas, an dem ich in meiner Karriere auch immer hart gearbeitet habe. Was bei einem Fahrer seiner Erfahrung gut ist – in dieser Phase lernen wir gemeinsam sehr viel übers Auto. Das bringt uns vorwärts.»