Fernando Alonso über Ferrari: «Nichts änderte sich»
Fernando Alonso
2014 war für Ferrari eine katastrophale Saison: kein Sieg, Fernando Alonso nur zwei Mal auf dem Siegerpodest und enttäuschter WM-Sechster, Kimi Räikkönen sogar nur auf WM-Rang 12. Fernando Alonso nahm Reissaus, das grosse Ziel des gemeinsamen WM-Titel war in fünf Jahren nicht erreicht worden.
Alonso kam vom Regen in die Traufe: Probleme über Probleme bei McLaren-Honda, dann der rätselhafte Testunfall, Fernando fehlte wegen den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung beim WM-Auftakt in Australien. Ausgerechnet als der Asturier in Malaysia zurückkehrte, musste er zusehen, wie Sebastian Vettel für Ferrari gewinnt. Ferrari hatte nun in jedem der fünf WM-Rennen einen Mann auf dem Podest.
Die Frage liegt daher nahe: Hand aufs Herz, hat Alonso seinen Wechsel nicht bereut? Doch Fernando sagt: «Ich bin mit meiner Entscheidung glücklich. Ich war im Ferrari zwischen dreissig Sekunden und eine Minute hinter Mercedes, am Sonntag waren sie 43 Sekunden hinter Sieger Rosberg. Also hat sich nichts geändert. Und das ist genau der Grund, warum ich weg wollte. Ich habe gesehen, dass sich fünf Jahre lang nichts ändert, und ich wollte davon kein sechstes oder siebtes Jahr.»
Haben wir in den ersten Saisonrennen vielleicht ein falsches Bild erhalten? Ist nicht Ferrari stärker geworden, sind die Gegner vielmehr schwächer? Der Ansicht scheint auch Ex-Ferrari-Chef Luca Montezemolo zu sein. «Ein wenig Glück hatte Ferrari in den ersten Saisonrennen schon», findet der frühere Firmenpräsident. «Williams ist stehen geblieben, Red Bull Racing ist implodiert, McLaren steckt in der Krise. Ferrari kann doch in jedes Rennen gehen und hat einen Podestrang bereits in der Tasche.»
Zurück zu Alonso: auch nach dem Spanien-GP steht McLaren-Honda noch ohne Punkte da. Noch nie ist der zweitälteste Formel-1-Rennstall (nach Ferrari) so mies in eine Saison gestartet.
Fernando über den Fahrplan für die weitere Saison: «Wir mussten bei null anfangen, und in Monaco werden wir die ersten Punkte einfahren. Nach Kanada und Österreich sollten wir in der Region um Rang 7 sein. Gegen Ende der Saison wollen wir in die Nähe eines Podestplatzes gelangen.»
Und immer wird Alonso nicht solches Pech haben wie am vergangenen Sonntag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: da verstopfte ausgerechnet ein eigenes, weggeworfenes Abreissvisier den Lufteinlass der Hinterbremse, was zum Ausfall führte. Alonso: «Wenn ich es ab jetzt eine Million Mal versuchen würde, ich würde es nicht schaffen, das Visier nochmals so zu platzieren. Aber mir ist lieber, wir haben solch skurrilen Zwischenfälle jetzt als später in der Saison, wenn wir um gute Ränge mitfahren.»