Formel-1-Comeback der Tankstopps zu teuer?
Spektakulär, aber auch kostspielig: Das F1-Comeback der Tankstopps könnte teuer werden
Ab 2017 soll in der Formel 1 wieder nachgetankt werden dürfen – das haben die Entscheidungsträger der Formel 1 in der jüngsten Sitzung der Strategiegruppe in Biggin Hills beschlossen. Beim Meeting vom vergangenen Donnerstag waren neben den Vertretern des Automobilweltverbands FIA und der Rechteinhaberin CVC Capital Partners sowie den Teamverantwortlichen von Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India auch die Repräsentanten der Motorenhersteller dabei.
Gemeinsam kam man zum Schluss, dass die 2009 letztmals durchgeführten Tankstopps die Show der Formel 1 verbessern und deshalb ab 2017 wieder erlaubt sein sollen. Doch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erinnert im Gespräch mit den Kollegen von BBC: «Das Nachtanken wurde wegen der damit verbundenen Kosten und der langen Dauer der Boxenstopps verboten.»
Um ungewollte Nebeneffekte der Wiedereinführung zu erkennen, soll nun eine Arbeitsgruppe die Realisierung des Tankstopp-Comebacks prüfen. Wolff erklärt: «Wir wollen das nochmals analysieren und schauen, ob wir die Tankstopps in der gleichen Zeit schaffen, in der wir derzeit die Reifen wechseln, also in zwei bis drei Sekunden.»
Der 43-jährige Wiener betont aber auch: «Wir haben uns darauf geeinigt, diesen Weg und die damit verbundenen Kosten zu prüfen, denn es könnte spektakulär werden. Aber wenn es zu teuer wird, dann werden wir es sein lassen.» Denn die Tankstopps bedeuten mehr Material und grössere Boxencrews – und das verursacht Zusatzkosten.
Wolff erklärt auch, dass die Formel-1-Macher die Autos spektakulärer aussehen lassen wollen. Bevor man die Massnahmen formulieren könne, die dazu führen, seien allerdings noch weitere Studien nötig: «Derzeit halten wir an einer Weiterentwicklung der aktuellen Autos fest. Aber es besteht der Wunsch nach einem spektakuläreren Aero-Kit. Wir wollen das genauer anschauen, aber derzeit werden wir die Weiterentwicklung der aktuellen Renner vorantreiben, das gibt uns dann sechs Monate Zeit, um uns auf ein etwas spektakuläreres Design zu einigen.»