Bernie Ecclestone: Vettel und Rosberg nicht beliebt?
Bernie Ecclestone mit Nico Rosberg
Das Interesse an der Formel 1 schrumpft. In Deutschland konnten die Betreiber des Nürburgrings die Antrittsgebühr für den Grand-Prix-Zirkus nicht bezahlen, daher gibt es dieses Jahr auch keinen Grossen Preis von Deutschland. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone versteht das nicht, wo es doch mit Mercedes einen deutschen Weltmeister gibt, mit Nico Rosberg einen deutschen Siegfahrer und mit Sebastian Vettel das neue Zugpferd von Ferrari.
Natürlich hat die Krise rein gar nichts mit der Arbeit von Herrn Ecclestone in den vergangenen Jahren zu tun. Lieber sucht er sich offenbar jemanden, dem man den Schwarzen Peter zuschieben kann, und der 84jährige Baumeister der modernen Formel 1 hat zwei davon gefunden: die deutschen Fahrer.
Bernie meint: «Ich bin ein grosser Fan von Lewis Hamilton, weil er ein wunderbarer Förderer des Sports ist. Vom rein geschäftlichen Aspekt aus, so leid mir das für Nico Rosberg tut, ist er nicht gut für mein Geschäft. Es klingt härter als ich es eigentlich meine, aber es scheint, dass Rosberg einfach die Fans nicht hinter sich scharen kann. Und die Absage des Deutschland-GP zeigt, welch fürchterlicher Markt dieses Land für die Formel 1 geworden ist.»
Vor einigen Wochen schon hat Ecclestone seinen Landsmann Hamilton über den Klee gelobt und Sebastian Vettel kritisiert. «Lewis ist der beste Weltmeister, den wir je hatten! Er ist ein toller Botschafter, er ist sogar in Amerika ein Star. Lewis Hamilton sticht da heraus, er ist anders. Er zeigt sich der Öffentlichkeit, und man merkt, dass er das als Teil seines Jobs ansieht und gerne tut. Sebstian Vettel hingegen gehört zu jenen Jungs, die nur ihr Rennauto fahren und sich danach verstecken. Lewis ist ein Held, die Briten lieben ihn. Vettel macht nicht viel für die Formel 1. Die Leute erkennen ihn auf der Strasse ja kaum.»
Und wo er schon dabei ist, bekommen auch die Teamchefs noch ihr Fett weg. Ecclestone: «Die Teamchefs müssten prominenter sein. Nehmt Toto Wolff das Mercedes-Hemd weg, schickt ihn auf die Strasse, und keiner erkennt ihn mehr.»