Grid Boys statt Girls: Sebastian Vettel nicht happy
Grid Boy in Monaco
Sebastian Vettel passte das nicht wirklich. «Ich bin am Boden zerstört», sagte der Ferrari-Pilot nach seinem zweiten Platz mit einem Ausgenzwinkern. Was zum Teil witzig gemeint war, hatte jedoch eine gehörige Portion Wahrheit. Denn Vettel ließ durchblicken, dass ihm die Aussicht kurz vor dem Start nicht wirklich gefallen hat.
«Wenn ich auf Männer stehen würde, wäre das etwas anderes. Das tue ich aber nicht. Wenn ich das Auto parke und mir den Hintern von George oder Dave anschaue, dann bin ich nicht glücklich damit. Wer hat eigentlich entschieden, dass wir Grid Boys haben? Das sollten wir schleunigst wieder ändern», sagte Vettel, der sich in der Vergangenheit schon oft als Anhänger und Verteidiger von Traditionen hervorgetan hat.
Nicht nur, was das Sportliche wie den Sound der Autos angeht, sondern nun auch bei Männern in der Startaufstellung. Denn die weiblichen Schönheiten wurden nicht nur bei den Fahrern, sondern wie in sozialen Medien festzustellen war, auch von den Fans schmerzlich vermisst.
«Das ist Monaco, das gehört zum Rennen dazu. Das ist eine Tradition und es gibt gute Traditionen. Wir sollten damit nicht brechen», sagte er. In der Pressekonferenz glaubte er, das Interview-Mikro sei abgestellt, als er sich zu Sieger Nico Rosberg hinüber lehnte und sagte: «Als ich an meinem Platz eingeparkt habe, dachte ich – was ist das denn? Das geht ja gar nicht!»
Initiator der ungewöhnlichen Idee ist offenbar Michel Boeri, Präsident des Automobil-Clubs von Monaco. Die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC hatte in dieser Saison als Vorreiter vorgelegt und hat sich gleich ganz von den Grid Girls verabschiedet.