Pirelli: Regenreifentest Paul Ricard mit allen Teams?
Pedro de la Rosa 2011 in Abu Dhabi
Vieles in der Formel 1 macht so wenig Sinn, dass jeder Drittklässler darüber den Kopf schütteln würde. So hat sich Formel-1-Alleinausrüster Pirelli seit Jahren dafür stark gemacht, mehr Reifen testen du dürfen, um besser auf die Anforderungen der Grands Prix gerüstet zu sein. Wie ein Mühlstein im Magen liegt Pirelli-Rennchef Paul Hembery im Winter jedes Mal das Wissen, dass man in Spanien kaum Regenreifen gestetet hat und dann anfangs der Saison, beispielsweise in Malaysia die grösse Überraschung erlebt, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet.
Endlich sind auch die Teams aufgewacht und stärken dem Mailänder Reifenhersteller den Rücken. Bislang ist im Reglement lediglich verankert, dass vor der Saison mindestens ein Tag auf nasser Bahn gefahren werden sollte, aber das wurde nie zur Zufriedenheit aller umgesetzt.
Der neue Vorschlag: ein gemeinsamer Test in Le Castellet. Denn die südfranzösische Rennstrecke (auch bekannt als Paul Ricard) kann dank einer ausgeklügelten Sprinkleranlage künstlich unter Wasser gesetzt werden.
Pirelli-Rennchef Paul Hembery in Montreal: «Wir glauben, dass ein solcher Test passieren wird. Um das Gelernte umzusetzen, wäre Oktober recht passend. Wir wissen noch nicht, wie viele Rennställe unserer Einladung folgen würden, aber grundsätzlich ist jeder willkommen.»
Früher hat Pirelli mit einem eigenen Versuchsträger ausführlich getestet: unser Bild zeigt den damaligen Testfahrer Pedro de la Rosa in Abu Dhabi, mit dem damals als rollendes Labor verwendeten 2009er Toyota-GP-Renner.