Regeln 2017: Formel-1-Piloten wollen mitreden
Button verrät: «Für mich war 2004 aus Fahrer-Sicht das beste Jahr»
Dass der Kanada-GP in Deutschland weniger Zuschauer vor den Fernseher lockte als ein Spiel der weiblichen Nationalelf war für einige Formel-1-Berichterstatter der neueste Beweis dafür, dass sich die Königsklasse in einer echten Krise befindet. Sinkende TV-Zuschauerzahlen und leere Tribünen bereiten den Verantwortlichen Kopfzerbrechen darüber, was zur Zeit falsch läuft.
Denn die teuren Budgets der Teams müssen trotz üppiger Punkte-Prämien zu grossen Teilen durch Sponsoren-Deals gedeckt werden. Und um Geldgeber zu finden, braucht die Formel 1 ein Riesenpublikum. Denn nur durch ihre Reichweite ist die Königsklasse den Unternehmen, die auf den Autos und Team-Bekleidungen werben, mehrere Millionen Wert.
Deshalb werden in diesen Wochen und Monaten Vorschläge für eine neue Formel 1-Zukunft ab 2017 gesammelt: Die Autos und Reifen sollen breiter werden, die ganze Formel 1 mehr Speed und Action liefern. Und auch der Sound soll sich wieder verbessern. Darüber sind sich die Teamchefs, die im Entscheidungsprozess über die neuen Regeln mitbestimmen dürfen, einig.
Kein offizielles Mitspracherecht haben hingegen die Fahrer, die in einer weltweiten Online-Fanumfrage die Wünsche und Sorgen ihrer Anhängerschaft erfragt haben und die Daten derzeit auswerten. Doch McLaren-Honda-Pilot Jenson Button ist überzeugt: «Wir wurden noch nicht gefragt, aber ich bin mir sicher, dass das noch passieren wird.»
Der Weltmeister von 2009 betont: «Ich finde, wir haben viel zu bieten, viele Meinungen darüber, wie man den Sport besser machen kann – für uns und für alle anderen auch. Es kann viel gemacht werden, und mit unserer Erfahrung mit unterschiedlichen Autos und in verschiedenen Situationen können wir helfen.»
Button verrät auch: «Für mich war 2004 aus Fahrer-Sicht das beste Jahr. Wir hatten die V10-Motoren, drei Liter, 900 PS, 21000 Umdrehungen und einen Reifenkrieg. Es war grossartig, aber die Zeiten ändern sich nun einmal. Die Kosten müssen auch berücksichtigt werden. Wohin es führen wird, kann ich auch noch nicht sagen.»