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Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Rang 3 weggeworfen»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene (Mitte)

Maurizio Arrivabene (Mitte)

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist nicht erfreut: «Wir haben wie in Kanada einen dritten Platz weggeworfen. So etwas darf in Zukunft einfach nicht mehr vorkommen.»
Maurizio, was ist beim verpatzten Boxenstopp von Sebastian Vettel passiert?

Es war ein Problem mit der Radmutter. Und das ist nicht das erste Mal passiert. Wir müssen nun sicherstellen, dass das nicht mehr vorkommt. Mit ist wichtig, dass ihr wisst – es war kein menschliches Versagen, sondern ein mechanisches Problem, dem wir auf den Grund gehen müssen.

Gab es einen technischen Hintergrund für den Unfall von Kimi?

Ich gehe erst nach dem Gespräch mit euch in die Nachbesprechung des Rennens. Aus meiner Sicht im Moment würde ich sagen: nicht meines Wissens. Es hilft in diesem Zusammenhang auch nicht, dass wir keine Bilder von der Bordkamera von Fernando Alonso haben. Also muss ich mich auf die Aussagen von Räikkönen verlassen, der mir gesagt hat – es gab überdurchschnittlich stark durchdrehende Räder, der Wagen entglitt ihm aus der Kontrolle, es kam zur Kollision mit Alonso.

Wir sprechen also nicht von einem Problem wie im Auto von Räikkönen in Montreal?

Nein, das war etwas ganz Anderes. Dort geschah es beim Rausbeschleunigen aus der Kurve, hier auf der Geraden.

Was hast du beim Unfall im ersten Moment gedacht?

Wir sahen zunächst ja nur die Endphase des Crashes, und im ersten Moment hatte ich den Eindruck, dass Alonso Kimi gerammt hat. Später haben wir dann erkannt, dass sich das anders abgespielt hat. Natürlich haben wir uns gewaltig erschrocken.

Wie würdest du das Rennen aus Ferrari-Perspektive zusammenfassen?

Sebastian ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Die Mercedes sind offensichtlich noch immer sehr stark. Wir wiederum haben erneut einen Podestplatz weggeworfen.

Ferrari war im freien Training in den Dauerläufen sehr stark, das war schon in Kanada so. Aber dann scheint Mercedes im Rennen nachlegen zu können. Wieso ist das so?

Meine Erklärung lautet, dass Mercedes im freien Training offenbar mit mehr Kraftstoff fährt. Ich habe nun meinen Technikern gesagt – wir müssen auch mit mehr Sprit an Bord fahren. Dann wissen wir wirklich, wo wir stehen.

Ihr seid zweite Kraft, und ohne bösen Unterton könnte man annehmen – es ist fast unmöglich, Mercedes einzuholen. Gibt es Bestrebungen, die Entwicklung des 2015er Autos zu stoppen und mehr Ressourcen auf den 2016er Wagen zu verlegen?

Wir haben ein Team, das jetzt schon am 2016er Auto arbeitet. Wir müssen aber gleichzeitig die Arbeit am diesjährigen Wagen intensivieren, um die Lücke zu Mercedes zu schliessen. Ich habe also Ziel vorgegeben, dass wir in diesem Jahr drei Rennen gewinnen und den Abstand zu Mercedes wegradieren. Ich sehe keinen Grund, an diesem Ziel etwas zu ändern. Wir wollen Mercedes nicht 2020 einholen, sondern so bald als möglich, sondern Ende 2015. Und ich halte das auch für machbar.

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