Lewis Hamilton: Jules Bianchi macht Gefahr bewusst
Famile, Freunde und Fahrer nehmen Abschied
Auch die beiden Mercedes-Werksfahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg haben dem Franzosen Jules Bianchi gestern Dienstag in Nizza die letzte Ehre erwiesen. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton sagt: «Es war unglaublich hart für uns alle, von Jules Abschied zu nehmen. Ich wünschte, ich hätte ihn besser gekannt. Aber soweit ich ihn erlebt habe, hatte er ein gutes Herz und eine grosse Zukunft vor sich. Wir haben bislang grosse Fortschritte bei der Sicherheit gemacht und ich weiss, dass die FIA weiterhin Schritte unternehmen wird, um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen. Vor unserem Sport liegt abermals ein harter Weg. Uns wurden einmal mehr die Gefahren unseres Sports aufgezeigt. Diese sollte man ebenso respektieren wie die Tatsache, dass wir Fahrer uns jedes Mal diesen Gefahren aussetzen, wenn wir ins Auto steigen. Ich werde Jules in meine Gebete und Gedanken einschliessen, nicht nur bei diesem Rennen, sondern bei allen weiteren in meiner Rennfahrerkarriere. Ich weiss, dass er wollen würde, dass wir weiter so hart fahren wie er, und das habe ich vor.»
Nico Rosberg bestätigt: «Die vergangene Woche war sehr emotional. Die Fahrer erwiesen Jules die letzte Ehre und verabschiedeten sich von ihm. Er war ein sehr talentierter Fahrer und ein guter Mensch. In diesen Tagen sind meine Gedanken bei seiner Familie und seinen engsten Freunden. An diesem Wochenende wird jeder im Fahrerlager die gleichen Gefühle teilen. Dennoch geht es weiter und wir werden für Jules fahren, wie er es sich selbst gewünscht hätte.»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt: «Hinter der Motorsport-Familie liegt eine schwierige Woche. In Gedanken bin ich natürlich bei der Familie und den Freunden von Jules. Es gibt keine Worte dafür, wenn man ein Kind verliert. Im Namen des gesamten Teams wünsche ich ihnen alle erdenkliche Kraft für die kommenden Tage und Wochen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich im Jahr 2007 das erste Mal von einem talentierten jungen Franzosen mit einem italienischen Nachnamen hörte, wie er sich in seiner Rookie-Saison 2008 in der F3 schlug sowie diese im folgenden Jahr dominierte und den Titel gewann. So werden wir Jules in Erinnerung behalten: Als einen außergewöhnlichen Champion. Wir werden ihn ehren, indem wir unter der Leitung der FIA weiter an der Sicherheit der Fahrer, der Teammitglieder, des Streckenpersonals und der Zuschauer arbeiten.»
Und Mercedes-Technikchef Paddy Lowe findet: «Während des Wochenendes werden wir in Gedanken natürlich zuallererst bei Jules Bianchi und seiner Familie sein. Aus seinem tragischen Unfall im vergangenen Jahr haben wir wichtige Lehren gezogen und Veränderungen eingeführt, die eine Wiederholung eines solchen Unfalls verhindern sollen. Aber Motorsport wird niemals ganz ohne Risiken sein. Diese Momente erinnern uns an die Verantwortung, die wir alle tragen, um die Sicherheit im Motorsport für alle Teilnehmer immer weiter zu verbessern.»