Wahnsinn: 2016 mit 21 GP – einige Teams wollen testen
Prachtvolle Kulisse am Red Bull Ring
Romain Grosjean hatte die Lacher auf seiner Seite. Auf die Frage, was es bedeuten würde, wenn das Programm 2016 noch gedrängter werde als die geplanten 21 WM-Läufe – ein neuer Formel-1-Rekord – da meinte der Genfer lachend: «Scheidung!»
Weil das WM-Programm komprimiert wird (zwei Wochen später als 2015 Saisonbeginn, also am 3. April in Melbourne, dafür aber ein Rennen mehr, der Grosse Preis von Europa in Baku/Aserbaidschan, WM-Finale zur gleichen Zeit, Ende November in Abu Dhabi), daher sollte es keine Testfahrten innerhalb der Saison mehr geben. Dies entspricht auch dem Spargedanken der FIA. Dagegen wehren sich aber einige Teams. Und dies, obschon der FIA-Weltrat das alles abgesegnet hat – nur noch acht Wintertesttage (zwei Mal vier Tage in Barcelona, 1.–4. März sowie 15.–18. März), keine Tests, 21 Rennen.
Einige Teams wollen nun zwei Tage lang im Anschluss an den Spanien-GP testen (17./18. Mai), ein zweiter Test gleich nach dem Österreich-GP auf dem Red Bull Ring so wie in dieser Saison ist jedoch logistisch schwierig – denn die Formel 1 muss dann ihre Sachen packen, um nach Aserbaidschan zu reisen. Ein Test in Silverstone geht auch nicht, weil der Österreich-GP vom 3. Juli gleich eine Woche nach dem Rennen in England (26. Juni) stattfindet.
Die Idee eines Tests auf dem Hungaroring ist keine Alternative: der Test würde in die Sommerpause hineinreichen. Zudem verfälschen die hohen Sommertemperaturen in Ungarn die Testergebnisse. In Belgien kann auch nicht getestet werden: nach dem Spa-Francorchamps-GP vom 28. August folgt gleich das Rennen in Monza (4. September).
Die grösste Hürde derzeit ist aber die Tatsache, dass der Weltrat das Programm abgenickt hat. Gemäss Reglement müssten alle Rennställe einer Änderung zustimmen. Und da besonders die finanziell weniger gut aufgestellten Teams auf Testfahrten verzichten wollen, wird es wohl bei der ersten Saison ohne Testfahrten seit 2011 bleiben.
Der provisorische WM-Kalender 2016
3. April: Australien (Melbourne)
10. April: China (Shanghai)
24. April: Bahrain (Sakhir)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
26. Juni: Grossbritannien (Silverstone)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
17. Juli: Aserbaidschan (Baku)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
7. August: Ungarn (Budapest)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
25. September: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Japan (Suzuka)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (São Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)