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Motoren Renault und Honda: So geht es weiter

Von Rob La Salle
Jenson Button und Fernando Alonso haben Grund zur Freude

Jenson Button und Fernando Alonso haben Grund zur Freude

Die Piloten von McLaren, Red Bull Racing und Toro Rosso müssen sich in Geduld üben: Honda legt erst zum Belgien-GP Ende August nach, Renault sogar erst im Oktober in Sotschi.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bestätigt: Renault wird eine leistungsstärkere Version des V6-Turbomotors erst zum Russland-GP hin bereit haben, der am 11. Oktober stattfinden wird. Auf den Prüfständen in Viry-Châtillon laufen Versuchsträger mit einem geänderten Zylinderkopf, dafür verwendet Renault endlich auch Entwicklungswertmarken – als letzter der vier Motorenhersteller in der Formel 1.

Aber grosse Probleme mit der Standfestigkeit hatten den Entwicklungsfahrplan der Franzosen komplett über den Haufen geworden. Statt sich von Beginn der Saison an schrittweise um die Erhöhung der Leistung zu kümmern, mussten die Renault-Spezialisten zuerst die Standfestigkeit in den Griff bekommen.

Zunächst war spekuliert worden, dass Renault in einer idealen Welt die schärfere Motorenversion schon für die Power-Strecken Spa-Francorchamps und Monza fertig stellen kann, aber diese Hoffnungen macht Christian Horner zunichte: «Ich glaube nicht, dass vor Sotschi etwas vorgesehen ist. Bis dahin müssen wir mit dem leben, was wir haben.»

Das gilt nicht nur für Red Bull Racing, sondern auch für Toro Rosso.
Inzwischen wird die Lage der vier Renault-Fahrer nicht gemütlicher: nach dem Motorschaden vom Freitag hat RBR-Pilot Daniel Ricciardo noch exakt einen Motor, der nicht kaputt ist. Theoretisch müsste der in Ungarn halten, in Belgien, Italien und Singapur und Japan obendrein, denn all diese Rennen kommen noch vor dem Russland-GP. Niemand beim vierfachen Weltmeister Red Bull Racing macht sich Illusionen darüber, dass dies vor dem Hintergrund des bisherigen Geschehens kaum zu machen sein wird, damit ist eine weitere Strafe für den Australier programmiert.

Horner: «Dieser Motor ist Antriebseinheit Nummer 5, die wir erstmals in Österreich verwendet haben. Ob wir es damit bis nach Sotschi schaffen, wird sich zeigen. Renault macht Fortschritte, aber das Problem für sie und auch für uns sind die langen Vorlaufzeiten. Du kannst einfach mit einem Motor nicht so flexibel reagieren wie bei Schwierigkeiten mit dem Chassis. Zudem muss Renault die Strategie festlegen, nicht nur für den Formel-1-Herbst, sondern auch für 2016 und darüber hinaus.»

Honda legt in Belgien nach

Honda-Rennchef Yasuhisa Arai hingegen bestätigt am Hungaroring, was seit längerer Zeit kursierte: zum zweiten Mal in dieser Saison nach Kanada verbrauchen die Japaner Wertmarken (Token), um den Motor weiterzuentwickeln. Zum Montreal-GP hin hatte es einen grösseren Turbolader gegeben, beim verbesserten Motor für Belgien geht es um den Verbrennungsmotor, auch hier steht wie bei Renault der Zylinderkopf im Mittelpunkt.

Yashuhisa Arai: «Unser Upgrade für Spa-Francorchamps sollte die Leistung markant verbessern. Wie weit uns das nach vorne bringen wird, ist immer ein wenig schwierig zu sagen. Wir werden die Antwort in Belgien erhalten.»

Beim Ungarn-GP können die McLaren-Fahrer Fernando Alonso und Jenson Button erstmals in dieser Saison die elektrische Energie ihrer Antriebseinheit voll nutzen.

Arai: «Der Mangel an langen Geraden auf der ungarischen Rennstrecke bedeutet weniger Belastung für die Antriebseinheit. Doch die zahlreichen mittelschnellen und langsamen Kurven erfordern ein kluges Management, was die gewonnene Energie angeht. Wir hatten uns für Ungarn vorgenommen, die Energierückgewinnung voll zu nutzen. Bei den Rennen zuvor konnten wir nicht auf Volllast gehen, weil wir wussten, dass dies zu Problemen mit der Standfestigkeit führen würde. Wir konnten die kinetische Energie nicht in jeder Runde voll abrufen. Und das bedeutet viel verlorene Zeit. Das ist nun anders.»

Das zeigt sich auch auf der Stoppuhr: Fernando Alonso hat das dritte freie Training zum Ungarn-GP als Achtschnellster abgeschlossen.

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