Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pascal Wehrlein: «Jedes Mal ein neues Formel-1-Auto»

Von Vanessa Georgoulas
Pascal Wehrlein: «Man kann eben nicht beide Autos mit dem gleichen Fahrstil fahren»

Pascal Wehrlein: «Man kann eben nicht beide Autos mit dem gleichen Fahrstil fahren»

Mercedes-Reservist Pascal Wehrlein glänzt sowohl in der DTM als auch in der Formel 1. Doch das Hin und Her ist für den 20-Jährigen nicht einfach, wie er in der Presserunde am Red Bull Ring gesteht.
Pascal Wehrlein, was ist auf dem Red Bull Ring schwieriger zu fahren: Ein Formel-1-Auto oder ein DTM-Renner?

Beides ist sehr schwer. Beide Autos sind sehr speziell und hier auf dem Red Bull Ring wird's vor allem jetzt sehr, sehr schwierig, weil ich das schwerste Auto habe und weil es grundsätzlich immer eng zugeht, da können zwei Zehntel schnell mal zehn Plätze ausmachen.

Wieso fällt der Wechsel zwischen DTM und Formel 1 so vielen Fahrern derart schwer?

Ich weiss es nicht, ich kann's ja einigermassen (lacht).

Aber warum haben erfolgreiche GP-Piloten so viel Mühe, in der DTM Fuss zu fassen?

Ich denke, weil die Autos so verschieden sind und wenn man sich zu stark an das Eine gewöhnt, geht das nicht. Man kann eben nicht beide Autos mit dem gleichen Fahrstil fahren. Und wenn man sich dann sagt: Ja, das Auto muss sich genau so verhalten wie ein Formel-1-Auto und ich kann genau gleich fahren und die Einstellungen, die man in der Formel 1 vorgenommen hat, kann man auch in die DTM übertragen, dann funktioniert das nicht. Man muss es als zwei unterschiedliche Autos ansehen, bei denen man vorher wirklich komplett umswitchen und sagen muss, so, jetzt bin ich hier bei der DTM, das läuft hier so, und jetzt bin ich in der Formel 1, da läuft es eben anders.

Und was ist körperlich anstrengender?

Im DTM-Auto wird es sehr, sehr heiss. Klar, die Fliehkräfte sind nicht ganz so hoch wie im Formel-1-Auto, aber die Hitze ist im DTM-Auto schon extrem.

Aber wenn man die Fitness betrachtet – Welche Serie verlangt dir körperlich mehr ab?

Ich würde sagen, man muss unterschiedlich trainieren, weil es in einem DTM-Auto so heiss wird. Das hat man in der Formel 1 nicht, dass man mehr als eine Stunde lang 60 Grad hat. Das sind ganz andere Anstrengungen als in einem Formel-1-Auto, in dem Nacken und Schultern gefordert werden, weil die Fliehkräfte so hoch sind. Im DTM-Auto sind die Fliehkräfte auch hoch, aber nicht so hoch wie in der Formel 1, doch die Hitze macht einem gerade im Sommer zu schaffen.

Wie lautet denn das Ziel? Eines Tages in die Formel 1 aufzusteigen oder in beiden Serien Erfolge zu feiern?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, wenn man zehn Jahre am Stück Formel 1 fährt und dann in eine andere Serie umsteigt, dann fällt es einem sicher schwerer, als wenn man wie ich jetzt eineinhalb oder zwei Jahre in der DTM unterwegs war und dann hin und her wechselt. Ich denke, umso länger der Zeitraum, desto schwieriger wird es natürlich, weil man sich zu sehr auf das Eine eingefahren hat.

Wie lange brauchst du denn in der Formel 1, um auf Tempo zu kommen?

Ich fahre quasi jedes Mal ein neues Auto. Man gewöhnt sich so sehr wieder an die DTM, an den Speed, den Kurvendpeed, das Fahrverhalten und die Bremsen, dass man das Andere eigentlich vergisst. Und ich muss sagen, jedes Mal, wenn ich wieder zurückgehe in die Formel 1, steige ich in ein neues Auto ein.

Aber lässt sich die Dauer, die du zum Eingewöhnen brauchst, beziffern? Etwa zehn Runden?

Ja, so etwa zwei, drei Runs dauert es schon.

Und umgekehrt in der DTM, wie lange dauert es da?

Es dauert etwas weniger lange, weil ich ja öfter DTM fahre als Formel 1.

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