Nico Rosberg in Singapur: Mercedes-Motor macht Sorgen
Nico Rosberg
«Ich habe nichts zu verlieren, und Aufgeben, das gibt es nicht», mit dieser grimmigen Ansage geht Nico Rosberg ins Singapur-GP-Wochenende. Aber das stimmt so nicht ganz. Denn zu verlieren gibt es einiges.
In Monza stand das Glück nicht auf Rosbergs Seite der Mercedes-Box. Beide Silberpfeil-Fahrer hatten fürs Italien-GP-Wochenende einen modifizierten V6-Turbo erhalten, doch jener im Heck von Rosbergs Wagen musste nach vor dem Qualifying ausgebaut werden – ein Leck im Kühlsystem hatte zu Verunreinigungen geführt, die Techniker hatten Bedenken wegen der Standfestigkeit.
Rosberg ging daraufhin ins Abschlusstraining und ins Rennen mit jenem Mercedes-Motor, den er seit Kanada im Einsatz hatte. Die Vollgastortur hielt die sonst so standfeste Antriebseinheit nicht aus – kapitaler Motorschaden, damit war Rang 3 futsch. Hamilton eilte mit dem verbesserten Motor zu einem weiteren Sieg und baute die WM-Führung auf Rosberg auf 53 Punkte aus.
Inzwischen scheint festzustehen: der in Monza verwendete Rosberg-Motor jüngster Generation kann wohl weiter verwendet werden. Doch letzte Checks sind für morgen Donnerstag geplant. Sollten sich die Motorenspezialisten ihrer Sache nicht ganz sicher sein, würde ein vierter Motor eingebaut (von den vier über eine Saison erlaubten Einhzeiten), ebenfalls nach jüngster Spezifikation. Damit hätte Rosberg jedoch sein Kontingent ausgeschöpft, und es ist kaum anzunehmen, dass der frische Motor die restlichen sieben Rennwochenenden aushalten würde (Singapur, Japan, Russland, USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi). Ein fünfter Motor jedoch würde bedeuten – Strafversetzung.
Für Lewis Hamilton ist derzeit alles in Butter: Er fährt seit Monza mit dem dritten Motor, der vierte und letzte V6-Turbo soll dann ab dem GP-Wochenende von Austin (Texas) zum Einsatz kommen.