Es läuft die fünfte Runde des Singapur-GP, der österreichische TV-Sender ORF1 zeigt den Nacht-Grand-Prix wie gewohnt live. Doch plötzlich sind nicht mehr die flutlichtgetränkten Strassenschluchten der asiatischen Metropole zu sehen – sondern Bilder vom Papstbesuch auf Kuba! Sollte das etwa ein Vorgeschmack auf das Programm nach der Formel-1-Ära sein? Die Österreicher denken bekanntlich laut darüber nach, den Vertrag über die TV-Rechte mit Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone Ende 2016 auslaufen zu lassen. Während 40 Sekunden zeigt das ORF mitten im Formel-1-Rennen, wie das katholische Oberhaupt in seinem Papamobil langsam über eine abgesperrte Strasse fährt. Später ist auch noch eine Gruppe von Gläubigen zu sehen (wir verzichten an dieser Stelle darauf, Parallelen zum Formel-1-Rennen an der Marina Bay zu ziehen). ORF-Kommentator Ernst Hausleitner und Experte Adrian Sutil merken nichts von den falschen Bildern. Sie reden weiter über die Boxenstrategie von Sebastian Vettel und seinem Verfolger Daniel Ricciardo. Gleichzeitig ist aber auch die Rede des Papsts zu hören. Ein paar Minuten später sagt Hausleitner verblüfft: "Ich bekomme gerade diverse Mitteilungen, dass der Papst erschienen ist. Uns ist er hier in Singapur nicht erschienen. Es war wohl ein Problem irgendwo anders."