Nico Rosberg: «Bei uns kratzen sich alle die Köpfe»
Nico Rosberg: «Ich habe gebissen wie ein Wahnsinniger»
Der Singapur-GP begann für Nico Rosberg schon vor dem Startschuss mit einem Schock. Der Mercedes-Pilot schaffte es zunächst nicht, seinen Renner am Laufen zu halten, der V6-Turbo von Mercedes, der bisher so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk lief, stellte immer wieder ab.
Das Team des Deutschen leistete ganze Arbeit und schaffte das Problem noch vor dem Start zur Aufwärmrunde aus der Welt. So durfte er sich nach einem soliden Rennen immerhin über den vierten Rang freuen – während Teamkollege und WM-Hauptkonkurrent Lewis Hamilton einen schmerzlichen Nuller verbuchte.
Obwohl Rosberg damit seinen Rückstand auf den WM-Leader auf 41 Zähler verkürzte, war er sichtlich unzufrieden, als er vor die TV-Kameras trat und erklärte: «Es war ein enttäuschendes Wochenende für uns. Da ging gar nichts. Vor allem im Qualifying. Im Rennen ging ein bisschen was, vor allem am Anfang. Direkt nach dem Boxenstopp hatte ich ein gutes Gefühl. Aber danach hat das Auto stark abgebaut. Ich habe gebissen wie ein Wahnsinniger, aber da war nichts mehr rauszuholen.»
Die Nachricht, dass sein Teamkollege ausgefallen war, nahm der Silberpfeil-Pilot mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis: «Auf der einen Seite freue ich mich, weil ich Punkte gut mache. Aber gleichzeitig ist es natürlich sehr enttäuschend fürs Team. Für die war es wirklich ein sauschlechtes Wochenende.»
Auf die Frage, wie sich die schwache Mercedes-Leistung im Vergleich zu den letzten Rennen erklären liesse, gestand der elffache GP-Sieger unumwunden: «Wir verstehen es auch nicht. Es ist wirklich ein Rätsel, warum wir von einer Strecke zur anderen mehr als eine Sekunde langsamer sind. Vorher waren wir vielleicht eine halbe Sekunde schneller. Also haben wir eineinhalb Sekunden auf Ferrari verloren. Das ist unbeschreiblich, wie soll man das erklären? Keine Ahnung. Bei uns kratzen sich alle die Köpfe.»