Vergangene Woche erklärte Jenson Button, dass er noch keine Lust verspüre, seine Formel-1-Karriere aufzugeben. "Natürlich sieht man nach vorne und überlegt, wie viele Jahre es dauern könnte, bis man wieder man der Spitze mitkämpft. Das ist es, wozu man hier ist", meinte er, in Singapur deutete aber wieder einmal alles darauf hin, dass die Schwierigkeiten von McLaren-Honda noch lange nicht überwunden sind. Beide Piloten mussten ihre Autos vor Rennende abstellen. Ein Teamwechsel kommt für den dienstältesten Fahrer im Feld aber nicht mehr infrage. "Wenn ich in der Formel 1 sein werde, dann mit diesem Team", betonte er in Singapur noch einmal und so spekulieren einige britischen Medien am heutigen Montag auch, dass Button die Nase voll hat. The Times, die Daily Mail und der Daily Telegraph glauben alle, dass er in Japan, der Heimat seiner Frau Jessica, nächstes Wochenende seinen Rücktritt am Ende der Saison bekanntgeben wird. Bei Sky Sports zeigte Button sich in Singapur auf die Frage nach seiner Zukunft noch unentschieden. "Diese Frage ist immer seltsam, denn ich bin seit so vielen Jahren in der Formel 1 und da ist das eine sehr emotionelle Sache. Egal, ob es deine oder die Entscheidung des Teams ist, weil man es so lange getan hat, wird es immer mit Emotionen verbunden sein, ob man nächstes Jahr in der Formel 1 fährt oder nicht." Er wollte seine Karriere immer auf einem Höhepunkt beenden, gab der 35-Jährige zu. "Ich wollte aber auch, das es meine Entscheidung ist, wann ich aufhöre." Vor dem Rennen in Suzuka werde er weiter darüber nachdenken, so Button. "Hoffentlich können wir entscheiden, was das Beste für das Team und mich selbst ist." Beobachter wollen eindeutige Anzeichen dafür gesehen haben, dass Jenson Button in Singapur schon wusste, das dieser Grand Prix sein letzter auf dem Marina Bay Circuit war und auch seine Funksprüche am Sonntag waren nicht die eines Rennfahrers, der sich noch nach PR-Regeln und Vorgaben seines Teams richtete. Die Aussage, dass Fragen zu seinem Karriereende "emotional" seien, kann als ein weiteres Anzeichen gedeutet werden, dass er seine Entscheidung schon getroffen hat. Würde er bleiben, würden die Fragen wohl kaum Emotionen in ihm auslösen. Auch seine Bemerkung, die Situation sei völlig anders als letztes Jahr, spricht dafür, dass Button seinen Rücktritt schon beschlossen hat. Letztes Jahr wartete er lange, bis das Team ihn bestätigte, jetzt will er entscheiden. "Ich hoffe, dass die Fans Verständnis haben werden, was immer auch passiert." Jenson Button ist seit dem Jahr 2000 in der Formel 1, als er mit Williams sein Debütjahr bestritt. Danach fuhr er für Benetton, Renault, BAR, Honda und Brawn, mit denen er 2009 Weltmeister wurde. Seit 2010 ist er bei McLaren. Insgesamt hat Jenson Button 15 Rennen gewonnen, neun davon alleine in seinem WM-Jahr 2009. Als potentielle Nachfolger der Briten bei McLaren gelten sein letztjähriger Teamkollege Kevin Magnussen und Nachwuchspilot Stoffel Vandoorne.