Lewis Hamilton vor WM-Titel: «Austin ein normaler GP»
Vor einem Jahr triumphierte Lewis Hamilton
Die mathematische Ausgangslage ist simpel: Holt WM-Leader Lewis Hamilton am kommenden Sonntag auf dem «Circuit of the Americas» ausserhalb von Austin (Texas) neun Punkte mehr als Sebastian Vettel und zwei Punkte mehr als Nico Rosberg, dann ist ihm sein dritter Formel-1-WM-Titel nach 2008 und 2014 sicher.
Zwei Beispiele: Kann Hamilton wie 2012 und 2014 siegen und tut er das vor Nico Rosberg, dann ist er Weltmeister. Siegt der Engländer vor Vettel, ist Rosberg aus dem Titelrennen, Ferrari-Fahrer Vettel hat aber noch eine sehr geringe WM-Chance.
Hamilton reist mit grosser Vorfreude Richtung Texas: «Ich liebe die Vereinigten Staaten und verbringe dort viel Zeit. Entsprechend freue ich mich immer auf dieses Wochenende. Ich weiss aus Erfahrung, dass in unserem Sport nichts erledigt ist, bis es wirklich soweit ist. Aus diesem Grund werde ich an diesem Wochenende nichts als selbstverständlich ansehen. Ich gehe dieses Rennen genauso an wie alle anderen in diesem Jahr auch. Mir bleiben vier Rennen, um die Weltmeisterschaft abzusichern, und es zählt nur, dass mir das bis zur Zieldurchfahrt in Abu Dhabi gelingt. Ich bin heiss darauf, auf die Strecke zu fahren, mein Bestes zu geben und wenn ich danach meinen dritten Stetson-Siegerhut erhalten würde, wäre das fantastisch.»
Ein Mann, der das verhindern will, ist Nico Rosberg. Der Deutsche weiss zwar, dass nach dem Ausfall in Russland die Titelchancen dramatsich gesunken sind, aber aufgeben ist nicht: «Bei nur noch vier verbleibenden Rennen und einem grossen Abstand zu Lewis ist es klar, dass der Titel für mich in weite Ferne gerückt ist. Aber es gehört nicht zu meiner Art, kleinbeizugeben. Deshalb werde ich bis zuletzt Vollgas geben und dabei hoffentlich etwas Spass an den letzten Rennwochenenden dieses Jahres haben. Ich möchte die kommenden Rennen geniessen, da unser Silberpfeil so ein grosssartiges Auto ist, das mir bis zum Jahresende die Chance gibt, noch ein paar mehr Siege einzufahren. In Austin kann man definitiv auch viel Spasss haben. Deswegen freue ich mich darauf, wieder dorthin zu kommen. Es ist super, auf dieser Strecke zu fahren. Im vergangenen Jahr habe ich dort die Pole-Position geholt, und diesmal kann ich auf eine richtig starke Performance vom vergangenen Wochenende in Russland zurückblicken. Wenn ich all das wiederholen kann, befinde ich mich in einer guten Ausgangslage.»
Mercedes-Renndirektor Toto Wolff sagt zum Titelrennen: «Für Lewis ist der Titelgewinn zum Greifen nah. Ich weiss allerdings, dass er sich nur darauf konzentriert, das nächste Rennen zu gewinnen. Bei Nico spielte Pech in diesem Jahr eine grosse Rolle, und er hat nun einen sehr steilen Berg zu erklimmen. Aber er ist ein Kämpfer, und wir haben oft gesehen, wie er bis zum Ende gekämpft hat. Natürlich ist auch noch immer eine dritte Partei im Spiel, und wir als Team müssen absolut sicherstellen, dass unsere Fahrer alles zur Verfügung haben, damit am Ende ein Silberpfeil ganz oben steht. Zwei Ausfälle in den vergangenen drei Rennen entsprechen nicht unserem Standard und wir müssen gewährleisten, dass jedes noch so kleine Detail stimmt, um ihnen diese Möglichkeit zu geben.»