Sauber: Red Bull soll nehmen, was sie haben können
Monisha Kaltenborn hat kein Mitleid mit Red Bull
Sauber war das Team, durch das Red Bull den Einstieg in die Formel 1 fand. Von 1995 bis 2001 prangte das Logo des Energy Drinks auf den Boliden aus Hinwil, dann beschloss Red Bull das Jaguar-Team zu übernehmen und unter eigener Flagge anzutreten. Die Trennung verlief nicht ganz ohne Misstöne. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko wollte ein Cockpit für seinen Schützling Enrique Bernoldi, Peter Sauber bestand aber darauf, den jungen Kimi Räikkönen zu engagieren.
Bei einer Frage-und-Antwort-Stunde auf Sky Sports F1 stand Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn den Fans Rede und Antwort und natürlich ging es auch um die beiden Red-Bull-Teams und deren Motoren-Dilemma. «Wir haben eine lange Geschichte mit ihnen, weil wir ihnen in den Sport verhalfen und zehn Jahre lang zusammenarbeiteten», sagte sie auf die Frage, ob die Formel 1 Red Bull wirklich brauche, oder ob sie, wie andere Teams auch, das nehmen sollten, was sie haben können und Rennen fahren.
«Wenn man sich aber die letzten paar Jahre anschaut, dann sind sie mit so vielen Dingen davongekommen, die in keinem Abkommen mit anderen geregelt sind. Ich finde, sie sollten mit dem leben, was sie haben können. Das machen wir seit vielen Jahren, wieso können sie es jetzt also nicht?»
Der Erfolg habe Red Bull wohl verändert, vermutete die Österreicherin. «Unser Verhältnis war besser, als wir Partner waren und sogar auch noch, als Red Bull ein bekanntes Team wurde. Sie haben sich aber sehr verändert, vielleicht aufgrund des Erfolgs.»
Wenig Mitleid für das ehemalige Weltmeisterteam zeigte auch Williams-Technikchef Pat Symonds, der ebenfalls zu Gast war. Trotzdem hofft er, dass Red Bull seine Probleme überwindet und weiter in der Formel 1 vertreten sein wird. «Ich habe für sie als Team großen Respekt», sagte er. «Sie machen jetzt harte Zeiten durch. Aber ich hoffe, dass sie eine Lösung finden, denn ich will sie schlagen.»
Einen großen Anteil an den Problemen und daran, dass Red Bull Racing auch bei den Fans nicht das beliebteste Team ist, sieht Symonds beim Team selbst. «Die Situation ist schwierig und sie sind vielleicht nicht gerade ideal damit umgegangen, und das hat sicher einige Fans vergrault», sprach Symonds die Querelen mit Renault und die öffentlich ausgetragenen Diskussionen an.
«Ich erinnere mich, was mein Vater immer gesagt hat: Wenn du verlierst, sag nichts. Und wenn du gewinnst, sag noch weniger», erkläre er. «Ich glaube, das ist das Motto, nach dem wir alle leben sollten.»