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Red Bull mit Honda? Christian Horner: Nur Spekulation

Von Mathias Brunner
Christian Horner mit Bernie Ecclestone

Christian Horner mit Bernie Ecclestone

​Im Fahrerlager von Austin macht die Runde: Bernie Ecclestone habe einen Deal zwischen Red Bull und Honda aufgegleist. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nährt diese Gerüchte.

An der Ausgangslage hat sich nichts geändert. «Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz fordert für die kommende Saison für seinen Vorzeigerennstall Red Bull Racing konkurrenzfähige Motoren, andernfalls verlasse Red Bull die Formel-1-Bühne.

Aber Mercedes will RBR keine Motoren liefern, und von Ferrari gab es auch eine Absage. Die Italiener würden höchstens die Scuderia Toro Rosso beliefern – mit Vorjahres-V6. Vom Reglement her wäre das möglich.

Schon im Rahmen des Russland-GP hatte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone versucht, die Aufregung zu besänftigen: «Wir haben 2016 ein volles Startfeld», liess der Brite wissen. Entweder war das nur Schönreden der Krisensituation, oder der Baumeister des modernen GP-Rennsports wusste etwas, von dem die anderen noch nichts wussten. Und das ist meist so bei Bernie Ecclestone.

Nun sickerte in Austin durch: Ecclestone habe die Weichen gestellt, auf dass Red Bull 2016er Motoren von Honda erhalte.

Noch vor wenigen Wochen schien der Lösungsweg Honda komplett ausgeschlossen: Der 2015er Honda-V6 ist noch schlechter als der Motor von Renault. Und McLaren-Chef Ron Dennis hatte verlauten lassen, auch 2016 exklusiv auf die japanischen Motoren zurückgreifen zu können. Angeblich besitzt Dennis ein Vetorecht, was die Lieferung von Honda-Motoren an ein anderes Team angeht.
Doch Bernie Ecclestone und auch FIA-Chef Jean Todt haben Honda immer klar gemacht: Mittelfristig sollen mehr Teams mit Triebwerken ausgerüstet werden.

McLaren könnte von einer Partnerschaft zwischen Red Bull und Honda profitieren, weil zwei so gute Teams einfach viel mehr Daten sammeln können als nur eines.

Fernando Alonso spricht davon, dass der neue Honda-V6 ein gewaltiger Schritt nach vorn sei.

Christian Horner bezeichnet die wilden Gerüchte von Austin als reine Spekulation. Aber er dementiert nicht, dass er als Teamchef alle Lösungen in Betracht ziehen muss, um seinen Rennstall in der Formel 1 zu halten.

Horner sagt, mit ironischem Unterton in der Stimme, gegenüber der britischen Sky: «Bis jetzt hatten wir laut Gerüchten jeden erdenklichen Motor im Heck unserer Rennwagen für die nächste Saison, also beträgt die Chance, dass es am Ende Honda wird, 25 Prozent.»

«Im Moment wird wirklich sehr viel spekuliert, aber fest steht überhaupt nichts. Wir arbeiten im Moment sehr hart an einer Lösung.»

Eigentlich hiess es: Bis Ende Oktober will Red Bull eine Lösung haben. Bis dahin ist es nur noch eine Woche. Horner weiter: «Wir müssen in naher Zukunft wissen, was passiert. Denn schon in der kommenden Woche gehen wir in den November, dann hast du auf einmal Weihnachten, und im Nu stehen Testfahrten vor der Tür. Es wäre schön, wenn wir etwas unter Dach und Fach haben, wenn wir Mexiko verlassen. Aber das halte ich für unwahrscheinlich. Im Hintergrund passiert derzeit sehr viel, aber es ist noch nichts entschieden. Wir verkünden dann etwas, wenn wir etwas zu sagen haben.»

Aber es ist nicht schon viel zu spät?

Paul Monaghan, seit dem vergangenen Jahr leitender Ingenieur bei Red Bull Racing, sieht das Problem aus Sicht des Technikers. Viele im Fahrerlager sind der Meinung: Wir haben nun Oktober, da bedeutet eine späte Motorentscheidung jetzt schon, dass ein Team wie Red Bull Racing oder Toro Rosso mindestens den ersten Wintertest in Barcelona verpassen wird. Der beginnt am 22. Februar 2016 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Der zweite Wintertest (ebenfalls vier Tage) beginnt am 1. März, auf der gleichen Rennstrecke. Saisonbeginn ist dann am 20. März in Melbourne (Australien).

Aber stimmt das wirklich? Wie sehr sind die Red-Bull-Rennställe im Rückstand?

Monaghan gibt zur Antwort: «Ja, es ist ziemlich spät, natürlich. Aber aus meiner Sicht ist das noch immer machbar. Wir hatten ja auch schon die Situation, dass der erste Test im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist. Man kann also nicht sagen: Wer für den ersten Wintertest bereit ist, der ist automatisch im Vorteil. Es ist spät, aber es ist noch immer machbar. Wie immer die Entscheidung fällt, werden wir damit umzugehen wissen.»

Horner über den Rückstand von RBR: «Klar haben die anderen Rennställe nun schon einen gewissen Vorsprung. Aber die Qualität von Red Bull Racing ist so hoch, wir würden mit diesem Rückstand klarkommen. Alle im Werk sind hochmotiviert, wir wollen wieder gewinnen. Wir wollen aber nicht so weitermachen wie in den vergangenen eineinhalb Jahren.»

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