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Arai: «Eine lange Lernkurve für McLaren-Honda»

Von Agnes Carlier
Yasuhisa Arai

Yasuhisa Arai

Honda-Rennchef Yasuhisa Arai im Interview über die Entwicklung von McLaren-Honda in dieser Saison, ein mögliches Kundenteam und den Billig-Turbo.
Der Mexiko-GP war der 50. Geburtstag von Hondas erstem Sieg mit US-Pilot Richie Ginther im Honda RA272. Wie wichtig ist dieser Sieg in der Geschichte von Honda?

Das ist ein sehr wichtiges Datum für Honda. Es war der Start der Geschichte von Honda mit Namen wie Jim Clark, Dan Gurney, Richie Ginther oder John Surtees sowie anderen großen Namen. Daneben hat Honda aber auch mit Fahrern wie Nigel Mansell 1987 (Williams Honda) und mit Alain Prost 1988 sowie Ayrton Senna 1989 in der Turbo-Ära gewonnen.

Können Sie die Entwicklung von Honda vom ersten Rennen in Australien bis zum Rennen in Mexiko beschreiben?

Nun, es ist eine lange Lernkurve. Bei jedem Schritt wartet eine Herausforderung. Wir hatten einige unerwartete Schwierigkeiten. Es ist ein langer Weg, der härter und schwieriger war als angenommen. Aber alles in allem ist die Lernkurve gut und ermutigend für Honda. Es ist insgesamt eine positive Situation, auch wenn wir bei einigen Rennen enttäuscht von den Ergebnissen waren. Unsere besten Rennen, was den Fortschritt angeht, hatten wir in Spanien, Ungarn und Austin.

Es gibt Gerüchte, dass Honda möglicherweise ein zweites Team mit Motoren ausstattet. Wie ist die aktuelle Situation und wenn Sie es sich aussuchen könnten: Würde Honda auch mehr als ein Team ausrüsten?

Ich kann bestätigen dass Teams uns angesprochen haben. Natürlich können wir im Moment nicht über Details reden, da Diskussionen noch andauern und noch nichts entschieden ist. Ich habe es immer gesagt: Wir sind immer offen. Deshalb befinden wir uns aktuell in Gesprächen. Es liegt in meiner Verantwortung, mir diese Fragen anzuhören und darauf zu antworten. Wie auch immer diese Diskussionen ausgehen werden: Sie ändern nichts an dem Fakt, dass McLaren das offizielle Honda-Werksteam ist.

FIA-Präsident Jean Todt hat erklärt, er verstehe die Position der Hersteller, fügte aber auch hinzu, dass 12 Millionen ein vernünftiger Preis für die Motoren wäre, mit dem die Hersteller immer noch Geld verdienen würden. Stimmen sie mit dem Mercedesboss Toto Wolff überein, dass ein Motorenhersteller große Verluste macht und eine große Menge Geld verliert durch Deals zur Formel-1-Kundenbelieferung inmitten der Forderungen, dass die Preise, die anderen Teams berechnet werden reduziert werden sollen?

Wenn die FIA einen ganz neuen Motor einführen will, gibt es zwei verschiedene Antriebseinheiten. Und das wird schwierig anzupassen. Zwei verschiedene Motoren auf der Strecke wird die Formel 1 zudem weniger interessant und aufregend machen. Alles in allem ist die Situation sehr komplex. Honda ist sehr besorgt über die Synergien zwischen den Renn- und Straßenautos. Eine von Hondas Gründen für die Rückkehr in die Formel 1 war die Anziehungskraft umweltfreundlicher Technologien.

Wie sieht die kommerzielle Realität für Honda aus, was die Motoren angeht?

Wenn man einen Preis nennt, muss man verstehen, was er abdeckt: die Situation ist komplex. Wir glauben, dass ein Motor nicht billig ist. Die Betriebskosten hängen so sehr davon ab, was man unter dem Begriff Motorenhersteller versteht. Ein Motorenhersteller sollte einen Motor anbieten, der imstande ist, Rennen zu fahren. Wir brauchen Klarheit, was die von FIA-Präsident Jean Todt erwähnten zwölf Millionen Euro abdecken. Instandhaltung, Unterstützung an der Strecke, andere Hilfen – was beinhalten sie? Wo starten die Kosten? Es sollte ein Gespräch darüber geben, was die zwölf Millionen abdecken bevor man sagt, ob das günstig, interessant oder teuer ist.

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