Romain Grosjean: «Ferrari war nicht der Hauptgrund»
Romain Grosjean freut sich auf sein Haas-F1-Abenteuer: «Ich glaube, dass wir einige Leute überraschen können»
Schon während seiner Ausbildung zum Formel-1-Piloten glänzte Romain Grosjean auch neben der Strecke durch seinen vorbildlichen Fleiss. Egal, ob es um schulische oder körperliche Herausforderung ging: Der Genfer gab immer Vollgas und gehörte schon früh in vielen Bereichen zu den Besten.
Seine guten Tugenden hat Grosjean bis heute nicht abgelegt, wie ein Interview mit den Kollegen von Sky Sports F1 beweist. Der Lotus-Pilot, der im nächsten Jahr für das Ferrari-befeuerte Team Haas F1 antreten wird, träumt von einem Cockpit im roten Renner aus Maranello – und lernt deshalb schon mal vorsorglich Italienisch: «Frag jeden Formel-1-Fahrer auf dieser Welt, keiner wird dir sagen, dass er nicht eines Tages für Ferrari fahren will. Die Haas-Partnerschaft mit Ferrari ist nicht der Hauptgrund für meinen Wechsel, aber es ist gut zu wissen, dass ich ein Team mit aufbauen darf, das von Ferrari unterstützt wird. Ich verstehe Italienisch, spreche es aber noch nicht, obwohl ich Unterricht nehme.»
Der französisch-schweizerische Doppelbürger wird den Rennstall aus Enstone nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit verlassen – obwohl das Lotus-Team im nächsten Jahr wieder als Renault-Werksteam mit reichlich Ressourcen antreten wird. Trotzdem ist er überzeugt, dass sich der Wechsel zu Haas F1 langfristig lohnen wird: «Ich bin in der Formel 1, damit ich eines Tages um die WM mitfahren kann. Und deshalb glaube ich, dass der Wechsel zu Haas der beste Weg ist, um dieses Ziel in naher Zukunft zu erreichen. Ich denke, meine besten Jahre liegen noch vor mir.»
Grosjean will seine Chance nutzen, sollte Ferrari den heute 36-jährigen Kimi Räikkönen Ende 2016 in Rente schicken: «Man ist seines eigenen Glückes Schmied. Man versucht, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen und ein bisschen Glück ist natürlich auch dabei. Je mehr Möglichkeiten du schaffst, desto besser ist es. In den nächsten Jahren ein Ferrari-Cockpit zu bekommen, ist mein Traum. Ob es zwei, drei oder vier Jahre dauert, weiss ich nicht. Aber ich würde sehr gerne für Ferrari fahren, bevor ich meinen Rennhelm an den Nagel hänge.»
Vorerst konzentriert sich Grosjean aber auf seine Arbeit bei Haas: «Mir gefällt die Strategie von Haas, die Partnerschaft mit Ferrari ist eine clevere Idee. Das Auto sollte schon zum ersten Test ausrücken können, was für ein neues Team sehr gut ist. Ich habe schon Bilder vom Auto gesehen und es sieht gut aus. Das heisst nicht viel, aber es verschafft dir ein gutes Gefühl. Ich glaube, dass wir einige Leute überraschen können.»