Bernie Ecclestone: Keine Extrawurst für die BBC
Bernie Ecclestone bei einem BBC-Interview in Sotschi
Die Nachricht verbreitete sich gestern in Grossbritannien in Windeseile: der altehrwürdige BBC muss in den nächsten paar Jahren mehr als 200 Millionen Euro sparen, weil durch die geänderten Informationsgewohnheiten der Menschen (immer mehr Mobilgeräte anstelle von klassischem Fernsehen) immer weniger Rundfunkgebühren hereinkommen.
Rund ein Viertel der gekürzten Ausgaben, nämlich 50 Millionen Euro (35 Millionen Pfund) sollen bei Sportrechten eingespart werden, und das hat die Formel-1-Gemeinde in helle Aufregung versetzt. Die GP-Fans befürchten, dass die BBC im schlimmsten Falle auf Übertragungen von Formel-1-Rennen im freien Fernsehen verzichten könnte.
Schon heute zeigt die BBC nur gut die Hälfte der WM-Läufe live (von den anderen Rennen gibt es Zusammenfassungen), im Rahmen eines Abkommens, das gemeinsam mit dem Bezahlsender Sky abgeschlossen wurde und das bis 2018 läuft.
Nun hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone im «Telegraph» bestätigt: «Wir haben uns unterhalten. Sie würden gerne etwas weniger Geld ausgeben.»
Ecclestone mit viel Ironie: «Ich werde langsam alt und dumm, also habe ich nachfragen müssen, ob wir nicht vielleicht einen Vertrag haben. Sie sagten, das hätten wir tatsächlich. Ich habe ihnen daraufhin gesagt, dass sie sich dann vielleicht besser an dieses Abkommen halten sollten.»
Bernie Ecclestone zerstreut Gerüchte, wonach die BBC die Formel-1-Berichterstattung ganz fallen lassen könnte – vergleichbar damit, wenn RTL in Deutschland keine Grands Prix mehr übertragen würde. Die Fans hätten dann nur noch die Möglichkeit, sich in die Arme des Digitalangebots bei Sky zu begeben.
Der Formel-1-Promoter sagt: «Wir haben einen Vertrag, der noch drei Jahre lang dauert. Was dann passiert, weiss ich nicht. Natürlich wollen wir aber, dass es mit ihnen weitergeht.»
Britische Experten glauben, dass die BBC pro Jahr umgerechnet mindestens 17 Millionen Euro für das Recht bezahlt, die Hälfte der Rennen live und die anderen zusammengefasst zu zeigen.