Nico Hülkenberg in Abu Dhabi: Gelingt die Sensation?
Nico Hülkenberg wurde 2014 in Abu Dhabi guter Sechster
Im Teamduell bei Force India zwischem dem Mexikaner Sergio Pérez und dem Deutschen Nico Hülkenberg steht es vor dem WM-Finale in Abu Dhabi 68:52 für den Mittelamerikaner. Damit ist auch klar – passiert auf dem Yas Marina Circuit nicht noch ein kleines Rennwunder (Hülkenberg müsste gewinnen oder Zweiter werden, Pérez punktlos ausgehen), so beendet der Emmericher die Saison hinter Pérez. Klar stinkt das Nico, selbst wenn ihm niemand seinen tollen Saisonhöhepunkt 2015 mit dem Sieg in Le Mans nehmen kann.
Daher will Hülkenberg wenigstens noch WM-Rang 10 sichern, doch den wollen ihm Romain Grosjean und Max Verstappen streitig machen, die nur drei Punkte hinter ihm je 49 Zähler vorweisen können.
Ein Sieg oder ein zweiter Platz in der Nacht von Abu Dhabi, das ist für Hülkenberg eine Mission Impossible, der zehnte Schlussrang jedoch, das ist machbar.
Hülkenberg – am vergangenen Wochenende mit Sebastian Vettel beim Race of Champions bis ins Finale des Nationen-Cups vorgestossen – sagt: «Grundsätzlich willst du als Racer immer ein gutes Saisonfinale zeigen. Denn dieses Ergebnis nimmst du in den Winter mit. Als Team haben wir den fünften Schlussrang zementiert, ich selber will in den Top-Ten bleiben, es geht also noch um einiges.»
Im vergangenen Jahr konnte Hülkenberg eine schwarze Serie in Arabien stoppen. Nach Rang 16 in seiner ersten Formel-1-Saison 2010 gab es einen Ausfall 2012 (2011 war Nico ja ein Jahr lang Testfahrer), 2013, im Sauber, war nicht mehr als Rang 14 drin, wieder zurück bei Force India dann 2014 ein feiner sechster Platz.
Nico ist in den letzten beiden Rennen von Mexiko und Brasilien jeweils vor Pérez ins Ziel gekommen, so soll es in Abu Dhabi weitergehen. Hülkenberg: «In Brasilien lief es wirklich gut, wir konnten in jedem Training zulegen, am Ende sprang Rang 6 heraus. Ein solches Wochenende wünsche ich mir auch auf dem Yas Marina Circuit. Wir haben ein Jahr hinter uns, auf das wir stolz sein dürfen, und wir wollen es gebührend beenden.»
«Der Kurs ist recht technisch, vor allem der letzte Pistensektor ist knifflig. Die Strecke verführt zu Fehlern. Du musst einen guten Rhythmus finden. Die Atmosphäre ist einzigartig – wir fahren von der Dämmerung in die Nacht hinein, der ganze Ort erwacht mit tausend Lichtern, das ist toller Rahmen für ein WM-Finale.»
Teamchef Vijay Mallya: «Wir reisen nicht nur im Wissen nach Abu Dhabi, dass wir den fünften Schlussrang in der Markenwertung auf sicher haben. Es ist auch der 150. Grand Prix dieses Rennstalls. Das wollen wir mit einer guten Leistung feiern. Wir haben aus den letzten acht Rennen 81 Punkte geholt, so viele wie noch nie in einem solchen Zeitraum. Wir waren in jedem Grand Prix wettbewerbsfähig. Das sollte auch in Abu Dhabi möglich sein.»