Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Romain Grosjean: «Dachte, Mark Webber haut gleich zu»

Von Vanessa Georgoulas
Romain Grosjean: «Mark kam rein, schrie und knallte die Tür zu»

Romain Grosjean: «Mark kam rein, schrie und knallte die Tür zu»

Vor seinem Dienstantritt bei Haas F1 lässt Romain Grosjean noch einmal seine Lotus-Zeit Revue passieren und spricht über die schönsten und schlechtesten Erinnerungen, die er gemeinsam mit dem Team aus Enstone erlebt hat.

In der Formel-1-Saison 2016 wird Romain Grosjean zum ersten Mal in einem Auto in der Startaufstellung stehen, das nicht aus dem Formel-1-Werk in Enstone kommt. Denn der Genfer kehrt dem Lotus-Team pünktlich zum Renault-Rückkauf den Rücken und versucht sein Glück mit Neueinsteiger Haas F1.

Im Gespräch mit dem Kollegen von F1i.com blickt Grosjean noch einmal auf die gemeinsame Zeit zurück und erinnert sich an die guten und schlechten Momente. Zu den besten Erinnerungen zählt er etwa seine erste Formel-1-Fahrt im R27 von 2008, als er anlässlich des Renault World Series-Rennwochenendes in Silverstone zum Showrun ausrücken durfte.

Auch sein erster Podestplatz in Bahrain 2012 gehört zu den positiven Erlebnissen. Grosjean zählt ausserdem auf: «Ich durfte einige Podestplätze mit dem Team feiern und im Japan-Rennen von 2013 führte ich zum ersten Mal einen GP an. Ich dachte mir: Oh, das fühlt sich gut an! Auch das Podest in diesem Jahr in Spa war super – das durfte ich mit den Gerichtseintreibern feiern. Es gab also Höhen und Tiefen.»

Zu Letzteren zählt der zweifache Familienvater nicht nur seinen Startcrash im Belgien-GP 2012, der eine GP-Sperre für den anschliessenden Lauf in Monza nach sich zog, sondern auch den Japan-GP aus dem gleichen Jahr, der kurz darauf stattfand. Er gesteht: «Spa 2012 war sicher ein Tiefpunkt aber das schwierigste Rennen war Japan 2012. Für mich war das mein grösster Fehler.»

Grosjean löste einen Massencrash aus, indem er Mark Webber in der ersten Kurve ins Heck fuhr und ihn einmal um die eigene Achse drehte. Der frühere Red Bull Racing-Pilot, der durch den Reparatur-Stopp weit zurückfiel und sich schliesslich wieder bis auf Rang 9 zurückkämpfen konnte, war ausser sich.

Webber machte aus seinem Ärger hinterher auch kein Geheimnis und forderte eine erneute Zwangspause für den ungestümen Lotus-Piloten: «Das ist frustrierend. Vielleicht benötigt Grosjean noch einmal eine Auszeit. Wie oft kann man denn den gleichen Fehler wiederholen und immer wieder am Start kollidieren? Das ist auf diesem Level wirklich peinlich.»

Grosjean erinnert sich: «Ihr könnt die Mädels von der Hospitality fragen, Mark war stinkwütend. Er kam rein und schrie und knallte die Tür zu, sodass jeder dachte, er haut mir jetzt gleich eine rein – auch ich dachte, dass er gleich zuhaut – aber das tat er zum Glück nicht.»

Und der 29-Jährige fügt seufzend an: «Das Schlimmste war der Ganz zur Startaufstellung im darauffolgenden Rennen. Ich wurde ziemlich schlimm behandelt und durfte mir einiges anhören – und das auch noch zu Recht. Es kostete einiges an Überwindung und Mut, diese Situation durchzustehen. Aber ich habe es geschafft und das hat mich stärker gemacht.»

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