Fahrer 2017 – wer hat seinen Platz schon auf sicher?
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel haben langjährige Verträge
Wer das Transferkarussell 2015/2016 beobachtete, der musste schon ganz genau hinschauen: Bei Ferrari, Force India, McLaren, Mercedes, Red Bull Racing, Toro Rosso, Sauber und Williams bleibt in Sachen Fahrerpaarung alles beim Alten. Bewegung gab es nur beim Lotus-Team, das wieder zu Renault wird: Romain Grosjean ging, Jolyon Palmer wurde vom Reserve- und Testfahrer zum Stammpiloten befördert. Beim neuen HaasF1-Team fahren Grosjean und der frühere Ferrari-Reservist Esteban Gutiérrez. Bei Manor ist die Fahrerfrage noch ungeklärt, sie wird von der Mitgift potenzieller Piloten bestimmt. Insgesamt gab es selten so wenige Verschiebungen zur nächsten Saison hin. Spannender ist da die Frage, welche Weichen für 2017 gestellt werden.
Mercedes
Lewis Hamilton
Der Engländer hat in diesem Sommer erstmals selber seinen Vertrag ausgehandelt. Unterzeichnet wurde ein Dreijahresabkommen, der Engländer bleibt also bis Ende 2018 ein Silberpfeilfahrer.
Nico Rosberg
Die Länge seines Mehrjahresvertrags ist von Mercedes nie kommuniziert worden. Unseren Informationen zufolge ist er bis Ende 2016 an Mercedes gebunden, mit einer Option seitens Mercedes fürs Jahr 2017. Teamchef Toto Wolff hat nach dem Saisonfinale von Abu Dhabi gewarnt, dass die ständigen Spannungen zwischen Rosberg und Hamilton aufhören müssen. Ansonsten man eine Änderung des Fahrerduos in Betracht ziehen könnte. Wenn es nur nach Verträgen ginge, wäre Rosberg eher gefährdet.
Ferrari
Sebastian Vettel
Der Heppenheimer besitzt einen kugelsicheren Dreijahresvertrag, der Deutsche ist also bis Ende 2017 bei Ferrari an der Arbeit. Aus heutiger Sicht schätzen wir: Daraus wird mehr.
Kimi Räikkönen
Ferrari hat den Weltmeister von 2007 für ein weiteres Jahr unter Vertrag genommen. Sollte der Finne 2016 gute Leistungen zeigen und er weiter Freude am Sport haben, könnte er für 2017 bleiben. Aus Ferrari-Kreisen ist zu hören: Mittelfristig ist als Nachfolger Max Verstappen im Visier. Aber der besitzt einen langjährigen Vertrag mit Red Bull. Die HaasF1-Fahrer Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez glauben, sich mit guten Leistungen für Ferrari empfehlen zu können.
Williams
Valtteri Bottas
Williams hat für 2017 (wie schon für 2016) eine Option auf Bottas. Der Flirt mit Ferrari im Sommer 2016 ging erfolglos zu Ende: Ferrari behielt Kimi Räikkönen. Weil sich Valtteri gegen Felipe Massa zu wenig durchsetzen konnte und weil man Bottas aus seinem Vertrag hätte auskaufen müssen.
Felipe Massa
Sein Vertrag läuft Ende 2016 aus. So lange seine Leistungen stimmen, ist er für 2017 ein Thema. Mittelfristig will Williams den Kanadier Lance Stroll aufbauen. Ein Debüt 2017 käme für den heute 17-Jährigen aber zu früh.
Red Bull Racing
Daniel Ricciardo
Der Australier hat einen Vertrag bis Ende 2018 unterschrieben. Teamchef Christian Horner und Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko haben im vergangenen Frühling der Konkurrenz klargemacht – Finger weg von Ricciardo! Mit freundlichen Grüssen nach Maranello. Das klingt nicht danach, als würde man Daniel freiwillig hergeben. Unklar ist, welche Erfolgsklauseln im Vertrag verankert sind. Für ein Top-Team durchaus branchengängig wäre: Liegt der Rennstall nicht unter den besten Drei, kann der Pilot gehen.
Daniil Kvyat
Der Russe besitzt einen Langzeitvertrag mit ungewisser Laufdauer. Nach harzigem Beginn hat Kvyat 2015 deutlich zugelegt und die Saison vor Ricciardo abgeschlossen. Für 2017 hat Red Bull ein Luxusproblem: Dann soll Toro-Rosso-Fahrer Max Verstappen ins Hauptteam geholt werden. Drei in zwei geht aber nicht.
Force India
Nico Hülkenberg
Er flirtete mit Ferrari und zog HaasF1 als Alternative in Betracht. Dann unterzeichnete der Le-Mans-Sieger erneut bei Force India. Laufdauer unbekannt.
Sergio Pérez
Force India hat mit dem Mexikaner für 2016 verlängert, mit einer gegenseitigen Option für 2017.
Renault
Jolyon Palmer
Der bisherige Test- und Ersatzfahrer kam 2015 bei zahlreichen Freitagstrainings zum Einsatz. Aber letztlich ist er eine Wahl von Lotus gewesen, nicht von Renault. Die Franzosen wollen mittelfristig einen Star im Auto. Palmer ist keiner.
Pastor Maldonado
Bei Maldonado steht und fällt alles mit dem Engagement der staatlich-venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA. Immer wieder ist davon die Rede, dass die neue Regierung die üppigen Zuschüsse für den Rennfahrer stoppen wird. Für Maldonado gilt überdies das Gleiche wie für Palmer: Renault will einen Top-Piloten im Auto. Maldonado ist keiner.
Toro Rosso
Max Verstappen
Langjähriger Vertrag mit Red Bull, der Niederländer wird auch 2016 in einem Toro Rosso sitzen und soll ab 2017 in einem Renner von Red Bull Racing sitzen.
Carlos Sainz
Langjähriger Vertrag mit Red Bull. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Sainz für 2017 den gleichen Schritt wie Verstappen machen wird, selbst wenn der Madrilene eine sehr gute erste Saison gezeigt hat. Sainz steht unter Druck: GP2-Fahrer Pierre Gasly ist ein möglicher Nachfolger, sollte die Entwicklung des Spaniers ins Stocken geraten.
Sauber
Felipe Nasr
Der Vertrag des Brasilianers läuft Ende 2016 aus. Die Frage ist dann: Wo soll er hin? Als Nachfolger von Massa zu Williams? Das Problem von Nasr: Viele Branchenkenner sind der Meinung, dass er sich zu wenig markant von Marcus Ericsson abgesetzt hat.
Marcus Ericsson
Auch der Vertrag des Schweden läuft Ende 2016 aus. Interesse von Top-Teams gibt es nicht. Wo Geld gefragt ist, wäre Ericsson aber willkommen.
McLaren-Honda
Fernando Alonso
Kugelsicherer Dreijahresvertrag, der Spanier bleibt also bis Ende 2017 bei McLaren-Honda. Der Champion von 2005 und 2006 hat erklärt, McLaren werde sein letztes Team in der Formel 1. Er will jedoch die Früchte seiner Arbeit ernten. Durchaus möglich, dass er vorzeitig seinen Vertrag verlängern wird.
Jenson Button
Teamchef Ron Dennis erfüllt den Zweijahresvertrag des Engländers, aber für 2017 steht McLaren-Eigengewächs Stoffel Vandoorne als Nachfolger bereit.
Manor
Noch hat das Team keinen Fahrer für 2016 unter Vertrag. Geschweige denn jemanden für 2017 in Aussicht. Die Fahrerwahl wird von der Mitgift diktiert.
HaasF1
Romain Grosjean
Der Genfer hat sich langfristig an HaasF1 gebunden (die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf 2018), jedoch immer mit der Möglichkeit, Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari zu werden.
Esteban Gutiérrez
Gene Haas hat keine Details über die Vertragsdauer von Gutiérrez verlauten lassen. In Mexiko ist die Rede von einem Zweijahresabkommen.