Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari bricht Tradition: Internet statt Maranello?

Von Mathias Brunner
So gehörte sich das jahrelang bei Ferrari: Die Fahrer (hier Alonso und Massa) enthüllen das neue Auto

So gehörte sich das jahrelang bei Ferrari: Die Fahrer (hier Alonso und Massa) enthüllen das neue Auto

​Jahrelang war die Präsentation des neuen Formel-1-Ferrari DER gesellschaftliche Winteranlass im Werk von Maranello: Aber eine glanzvolle Show des ältesten GP-Teams wird es wohl zum zweiten Mal in Folge nicht geben.

Das hatte in Maranello jahrelang Tradition: Vor einer handverlesenen Schar von Berichterstattern tummelten sich die Granden aus Politik und Wirtschaft, um zu erleben, wie Ferrari-Präsident Luca Montezemolo eine launige Rede hält und die Ferrari-Fahrer dann das edle Tuch von der neuen roten Göttin ziehen. Rauschender Applaus im Saal. Dann wurde über die Technik geredet, ohne viel sagen zu müssen.

Aber diese Zeiten scheinen unwiederbringlich vorbei zu sein. Denn aus Italien sickert durch: Auch im zweiten Jahr der Ära Vettel wird es keine Präsentation im Ferrari-Werk von Maranello geben, das neue Auto solle lediglich im Internet gezeigt werden.

Ferrari-Sprecher Alberto Antonini sagt jedoch: «Bisher ist noch nichts entschieden, was die Präsentation angeht. Alles darüber hinaus sind Spekulationen.»

Angestrebt wird angeblich der Freitag oder Samstag (19. oder 20. Februar), noch ist das von Ferrari jedoch unbestätigt, bevor am Montag darauf auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya die Formel-1-Wintertests beginnen. Noch ist auch nicht entschieden, welcher der Stammfahrer zuerst einsteigen wird. So wie wir den bienenfleissigen Sebastian Vettel und den tiefenentspannten Kimi Räikkönen kennen, könnten wir uns eine Testaufteilung wie vor knapp einem Jahr in Jerez de la Frontera vorstellen: Am ersten Tag fährt Vettel, dann übernimmt zwei Tage lang Kimi, bevor erneut Vettel testet.

Zur Erinnerung: Die komplette Saisonvorbereitung muss dieses Mal in acht Tage gepresst werden, es gibt nur noch zwei Wintertests, beide in Barcelona. Der erste findet vom 22.–25. Februar statt, der zweite vom 1.–4. März.

Wenn Ferrari tatsächlich im Netz präsentiert, ist abzusehen, was geschehen wird: Wie vor einem Jahr dürfte das Netz vor lauter Zugriffen aus aller Welt zwischendurch im die Knie gehen.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erklärte zur Absage der üblichen Präsentation vor einem Jahr: «Der Grund ist sehr einfach – die Techniker haben mir erklärt, dass wir drei Tage verlieren, sollten wir eine der üblichen Präsentationen planen. Diese drei Tage können wir uns nicht leisten.»

Wie der 2016er Wagen heissen wird, steht noch nicht fest. Vor zwei Jahren hatte Ferrari die Fans abstimmen lassen, heraus kam F14 T (für Ferrari, das Jahr 2014 und Turbo). Folgerichtig wäre F15 T gewesen, aber Ferrari hat sich bei den Fahrzeugbezeichungen immer eine gewisse Freiheit vorbehalten. 2015 wollte man den Teamgeist betonen, daher SF15-T, Scuderia Ferrari, 15 für das Jahr 2015, T für Turbo.

Das Auto im Internet zu zeigen, dieses Vorgehen hat die klassische Präsentation abgelöst, nicht nur bei Ferrari. Statt sündhaft teurer Shows an exotischen Orten oder in edelstem Rahmen wird das Geld lieber in die Entwicklung gesteckt. Abgesehen davon, dass die Arbeit in der Regel auf den letzten Drücker fertig wird, egal wie sorgfältig geplant worden war.

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