Rätsel Racing-Raritäten: Wer ist der weisse Riese?
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die meisten Rätselteilnehmer lagen beim letzten Mal richtig: Wir sahen einen Fondmetal-Renner (Modell GR02 von 1992, um genau zu sein), wir sind im Hockenheimer Motodrom. Von da war es zum Fahrer nicht mehr weit: Es handelte sich um den Südschweizer Andrea Chiesa.
Die Formel-1-Karriere des sympathischen Chiesa war leider von kurzer Dauer: Er konnte sich bei zehn Einsätzen nur drei Mal qualifizieren (Mexiko, Spanien und Frankreich), kam dabei nie ins Ziel und wurde nach dem missglückten Training in Hockenheim bei Fondmetal ausgewechselt, durch den Belgier Eric van de Poele. Der schied bei seinen drei Einsätzen zwei Mal aus und wurde einmal Zehnter (beim Heimrennen in Belgien). Doch nach dem Rennen in Monza war die Fondmetal-Kasse leer, der Rennstall sperrte zu. Der Traum von Felgenhersteller Gabriele Rumi (Fondmetal) war ausgeträumt. Rumi erlag im Mai 2001 dem Krebs.
Der in Mailand geborene Tessiner Andrea Chiesa litt im Laufe seiner Karriere oft unter seiner Körpergrösse, das war im Fondmetal-Renner auch nicht anders. Seine beste Monoposto-Saison zeigte Chiesa 1989 in der Formel 3000 (heute: GP2), als Gesamtsechster, mit einem Sieg in Enna. Gewiss, Chiesa war kein neuer Clay Regazzoni, aber Andrea wurde wegen schlechten Materials oft unter Wert geschlagen.
Nach dem missglückten Formel-1-Abenteuer versuchte sich Chiesa in den USA, dann kehrte er nach Europa zurück, weil sein Vater verstorben war. Chiesa legte eine dreijährige Rennpause ein, später kehrte er in den Motorsport zurück und fährt seither Sportwagen- und GT-Rennen. Neben seiner Tätigkeit im Langstreckensport arbeitete er viele Jahre fürs Südschweizer Fernsehen und berichtete von Grands Prix.
Der Grosse Preis von Deutschland 1992 (ohne Chiesa) endete mit einem Siegerpodest der ganz grossen: Nigel Mansell gewann im Williams-Renault vor Ayrton Senna (McLaren-Honda) und Michael Schumacher (Benetton-Ford). Beim darauf folgenden Rennen in Ungarn sicherte sich Nigel Mansell den Fahrer-WM-Titel.
Dieses Mal haben wir es durchgehend mit Schwergewichtlern zu tun.
Die Strecke? Ein höchst ungewöhnlicher Ort für Rennwagen als Steilvorlage zu einigen epischen Wettbewerben.
Das Auto? Die Farbe passt, denn dieser Rennwagen war wirklich ein weisser Riese, gebändigt von den besten Piloten der Welt und Vorgänger eines noch umwerfenderen Rennwagens aus dem gleichen Haus.
Die Fahrer? Am Lenkrad dieses Wagens wechselten sich sich zwei Piloten ab, die – aus unterschiedlichen Gründen – absolute Ausnahme-Erscheinungen waren.
Wer war es? Wann und wo ist das Bild entstanden?
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!