Erste Bilder: Force India von Nico Hülkenberg
Hektik in der Boxengasse des Circuit de Barcelona-Catalunya – im Viertelstundentakt werden neue Formel-1-Autos kurz ins Freie gestellt, tausendfach abgelichtet, dann schieben die Mechaniker die Wagen in die Box zurück, um mit der Testarbeit beginnen zu können.
Einer der neuen Renner: Der Force India VJM09-Mercedes von Nico Hülkenberg und Sergio Pérez. Der Emmericher sagt: «Ich will, dass 2016 mein bestes Jahr in der Formel 1 wird.»
Erreichen will er dies mit einem Fahrzeug, das sich gemäss Marc Surer – Formel-1-Experte der deutschen Sky – an allen gängigen Trends orientert. Der Schweizer sagt: «Bei allen Rennställen wird versucht, das Heck so schlank als möglich zu gestalten. Besonders extrem ist das beim Ferrari, wie aus der Vogelperspektive zu sehen war. Da ist der Unterschied zwischen den Autos von 2015 und 2016 unglaublich. Die Motorentechniker sind bestrebt, die Antriebseinheiten samt Kühler ganz kompakt zu gestalten. Das erlaubt geschrumpfte Motorverkleidungen und noch tailliertere Seitenkästen. Und der Trend zur kurzen Nase ist ebenfalls unverkennbar, wie das Beispiel Ferrari zeigt.»
Force India schwimmt hier gegen den Trend: Die Fahrzeugnase ist weit herunter gezogen und reicht über den Frontflügel hinaus. Die beiden Nasenlöcher, welche das Team mit dem B-Modell von 2015 eingeführt hat, wurden behalten, das Prinzip hat sich in der vergangenen Saison bewährt.
Der Frontflügel des neuen Autos des Rennstalls aus Silverstone ist ein wahres Kunstwerk an Einzelflächen und Zusatzflügelchen – diese Art Flügel hat einst Red Bull Racing salonfähig gemacht.
Die Kühleinlässe sich noch kleiner geworden, wie Marc Surer betont hat, loten die Techniker Grenzen aus. Sie konnten mehr Erfahrung mit der Kühlung sammeln, die Kühler wurden kleiner bei gleicher Leistung. Kleine Lufteinlässe geben den Aerodynamikern mehr Spielraum. Wie am neuen Silberpfeil sind auch die Bügelflügel im Bereich des Seitenkasteneinlasses komplex und hübsch geformt.
Force-India-Technikchef Andy Green: «Das B-Modell von 2015 bildete die Basis für den 2016er Wagen. Wir wussten, dass wir damit eine gute Basis haben. Wir wussten gleichzeitig, dass die Regel auf 2017 wohl ändern werden, daher haben wir versucht, unsere Ressourcen effizient zu nutzen und kein von Grundauf neues Auto zu machen.»
Teamchef Vijay Mallya formuliert es so: «Was nicht kaputt ist, soll man nicht ersetzen. Wir wollen den Schwung von 2015 in die neue Saison mitnehmen und weiter im vorderen Mittelfeld mitmischen.»
Geschäftsleiter Otmar Szafnauer: «Unser Windkanalprogramm bei Toyota in Köln läuft hervorragend, und die Werte aus der Anlage geben uns Anlass zu Optimismus, dass wir unseren Rang behaupten können. Die letzten Aero-Updates kommen dann pünktlich zum Saisonbeginn in Australien ans Auto. Der nächste grosse Schritt erfolgt dann auf Mai beim Spanien-GP.»
Force India hat 2015 mit Rang 5 im Konstrukteurs-Pokal das beste Ergebnis seiner Team-Historie errungen.
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
1. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Montag 22. und Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Dienstag 23. und Donnerstag 25. Nico Rosberg
Ferrari
Montag und Donnerstag Sebastian Vettel
Dienstag und Mittwoch Kimi Räikkönen
Williams
Montag und Dienstag Valtteri Bottas
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa
Red Bull Racing
Montag und Dienstag Daniel Ricciardo
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat
Force India
Montag und Donnerstag Alfonso Celis
Dienstag Sergio Pérez
Mittwoch Nico Hülkenberg
Toro Rosso
Montag und Mittwoch: Carlos Sainz
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen
Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Montag und Dienstag Marcus Ericsson
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr
McLaren-Honda
Montag und Mittwoch Jenson Button
Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso
Manor Racing
Montag und Dienstag Pascal Wehrlein
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto
Renault
Montag und Dienstag Jolyon Plamer
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen
Haas F1
Montag und Mittwoch Romain Grosjean
Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert