Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jenson Button (McLaren): Riesenfortschritt von Honda

Von Mathias Brunner
Jenson Button im neuen McLaren-Honda

Jenson Button im neuen McLaren-Honda

​Vor einem Jahr stotterte der neue McLaren-Honda am ersten Testtag zu sechs kümmerlichen Runden. Heute Montag fuhr Jenson Button in Spanien 83 Runden.

Vor einem Jahr war McLaren-Honda in Andalusien das Gespött des Fahrerlagers: Das Team brachte ganze sechs Runden zusammen, jetzt dämmerte auch dem grössten Fan des angeblichen Traumpaars – Woking und Sakura, wir haben ein Problem.

Heute Montag sieht das nach dem ersten Wintertesttag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ganz anders aus: Jenson Button ist mit dem neuen McLaren-Honda 83 Runden zum Fahren gekommen. 2015 war der McLaren-Honda weder standfest noch schnell, nun erkennt der Formel-1-Weltmeister von 2009 Freudiges.

Jenson Button sagt: «Generell kann ich nicht sagen, wo wir gemessen an der Konkurrenz stehen, denn ich hatte nicht jenen Motor eingebaut, mit dem wir in Australien antreten werden. Aber auch mit diesem Übergangstriebwerk von heute kann ich feststellen – die Kraftentfaltung ist mit dem V6-Turbo vom vergangenen Jahr nicht zu vergleichen. Endlich verhält sich der Motor so, wie er sollte. Das ist ein Riesenfortschritt von Honda.»

Die japanischen Techniker hatten versprochen, dass die Probleme mit der Energierückgewinnung im Winter gelöst werden, und die ersten Anzeichen von heute sehen danach aus, als hätten die Honda-Spezialisten Wort gehalten.

2015 konnte Honda nicht die komplette Energie speichern und schon gar nicht freisetzen, Button und Fernando Alonso fuhren wie mit angezogener Handbremse herum. Nicht so 2016.

Button weiter: «Endlich kann ich die Energie so freisetzen und benutzen wie andere Fahrer im Feld. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Ich kann auch mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten spielen, und der Motor spricht sofort darauf an. Es tut so gut zu sehen, dass sich die harte Arbeit im Winter bezahlt zu machen scheint.»

«Gleichzeitig haben wir natürlich noch jede Menge Arbeit vor uns. Klar erwartete niemand von uns, dass wir von hinten ganz nach vorne preschen. Aber ich weiss, was wir alles auf Lager haben und kann die kommenden Wochen kaum erwarten.»

«Du spürst auch von den Honda-Mitarbeitern eine ganz andere Energie. Du merkst, dass sie mehr Selbstvertrauen haben, wenn auf einmal alle anfangen, Englisch zu reden.»

McLaren hat jede Menge Verbesserungen aufgegleist, Honda bringt zum kommenden zweiten Wintertest (1.–4. März) ein verbessertes Aggregat und wird zum Australien-GP nochmals nachlegen.

Button wirkt nicht wie ein Pilot, der vor letzten Formel-1-Saison steht, wie viele im Fahrerlager glauben. Dem 15fache GP-Sieger wetterleuchtet die Fahrfreude nur so aus den Augen und bestätigt: «Ja, ich habe es in den letzten drei Monaten sehr vermisst, einen GP-Renner zu bewegen. Es fühlte sich an wie die längst Pause, die ich je hatte. Ich bin sehr froh, dass ich mich im vergangenen Herbst nicht zum Rücktritt entschieden hatte, es wäre die falsche Entscheidung gewesen. Ich würde nun zu Hause sitzen und mich nach dem Formel-1-Fahren verzehren.»

Barcelona-Testzeiten, 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (36)

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Dienstag 23. Nico Rosberg
Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Donnerstag 25. Nico Rosberg
Ferrari
Dienstag Sebastian Vettel
Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen
Williams
Dienstag Valtteri Bottas
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa
Red Bull Racing
Dienstag Daniel Ricciardo
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat
Force India
Dienstag Sergio Pérez
Mittwoch Nico Hülkenberg
Donnerstag Alfonso Celis
Toro Rosso
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen
Mittwoch: Carlos Sainz
Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Dienstag Marcus Ericsson
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr
McLaren-Honda
Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso
Mittwoch Jenson Button
Manor Racing
Dienstag Pascal Wehrlein
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto
Renault
Dienstag Jolyon Palmer
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen
Haas F1
Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez
Mittwoch Romain Grosjean

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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