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Kimi Räikkönen (Ferrari): Halo-Kopfschutz ist da

Von Mathias Brunner
​Zur Saison 2017 hin soll der Halo-Kopfschutz (Heiligenschein) eingeführt werden. Kimi Räikkönen hat mit Ferrari einen Versuch gefahren, wie der Schutz die Sicht beeinflusst.

Fans und Fachleute diskutieren kontrovers über die Einführung des Kopfschutzes «Halo» (Heiligenschein), einer Idee, welche vom Autoverband FIA in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz entwickelt worden ist. Das erste Team mit einem Halo im Test: Ferrari. Kimi Räikkönen sollte für die Italiener herausfinden, wie sehr der Schutz die Sicht beeinträchtigt.

Es handelt sich um eine Versuchsversion, die lediglich auf den Wagen gesetzt werden kann. Die Version 2017 soll nach vorne aufklappbar werden, um den Fahrer ein- und aussteigen zu lassen.

FIA-Präsident Jean Todt will nach den tödlich endenden Unfällen von Jules Bianchi 2014 und Justin Wilson 2015 diesen Schutz unbedingt einführen. Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo hatte festgehalten: «Ich finde nicht, dass ein Kopfschutz den Wagemut der Fahrer oder ihr Ansehen schmälert. Wir können mit der Einführung eines solchen Systems alle nur gewinnen. Niemand will einen weiteren Toten sehen. Unser Kopf ist der verletzlichste Teil, und ich kenne niemanden, der von uns gegen die Einführung wäre.»

Das stimmt nicht ganz. Denn Nico Hülkenberg hat schon im vergangenen Jahr eine klare Haltung zur Einführung eines Kopfschutzes für die Formel-1-Renner bezogen. Der Force-India-Fahrer sagt: «Das Ganze ist eine persönliche Sache – ich finde einfach, Formel-1-Renner sollten so offen bleiben wie bisher. Einsitzer waren immer offen, sie sollten offen bleiben. Ich mag das besser so.»

Damit spricht er vielen Traditionalisten aus dem Herzen. Sie argumentieren: Ein richtiger Formel-1-Renner ist wie er ist und damit basta.

Wir kennen auch zwei Formel-1-Champions, die vom Halo wenig halten. Die sich aber in der Öffentlichkeit nicht negativ über die Einführung äussern wollen.

Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz wiederum meint: «Die Leute sollten sich um den Ruf der Formel 1 keine Sorgen machen. Wenn man die Autos wirklich schneller machen will, dann muss man auch die Sicherheit im Auge behalten. Die Leute sollen sagen: Wow, diese Fahrer sind echte Helden. Dazu muss man die Autos aber nicht gefährlicher machen.»

Sainz ist überzeugt: «Es ist nicht positiv, die Spannung durch unnötige Risiken zu erhöhen. Die Formel 1 sollte nicht mit dem Leben der Fahrer spielen. Die Autos sollen ruhig schneller werden, aber auch sicherer. Wir müssen den richtigen Kompromiss finden, auch wenn es auf Kosten der Schönheit der Autos geht.»

«Natürlich ist es nicht sehr attraktiv», räumt Sainz ein, «aber darum geht es in der Formel 1 auch nicht in erster Linie. Ich habe Respekt vor den Grundpfeilern der Formel 1 und will auch, dass die GP-Renner gut aussehen. Aber ich will auch in erster Linie die grösstmögliche Sicherheit. Wir dürfen nicht vergessen: Wir Rennfahrer haben auch nur ein Leben, das durch solche Massnahmen geschützt werden kann.»

Die Mehrheit der Fans reagiert inzwischen eher negativ. Bei Umfragen unserer Kollegen von Autosport und Motorsport sagt mehr als die Hälfte der Fans, dass sie dieses Halo-Design nicht ausstehen können. Jeder Fünfte sagt: «Wir werden uns daran gewöhnen.» Nur jeder Zwanzigste findet es gefällig. Gut ein Fünftel der Fans meinen: «Egal wie es aussieht, Sicherheit geht vor.»

Und was meinen Sie?

Ist die Einführung des Kopfschutzes unvermeidlich?

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