Jackie Stewart: «Lewis Hamilton soll sagen – sorry»
Sir Jackie Stewart über Champion Lewis Hamilton: «Er ist das komplette Gegenteil von Nico Rosberg»
Mercedes-Star Lewis Hamilton will sich in Melbourne nicht mehr zum Motorradausflug in Neuseeland äussern. Dort hatte sich der Weltmeister von 2008, 2014 und 2015 offenbar selber auf dem Motorrad gefilmt. Die neuseeländische Polizei hat sich das angeschaut und die Untersuchung dann eingestellt, weil die Beweislage dürftig war. Die Polizei machte aber auch klar, dass sie solche Aktionen nicht schätzt. Und sie steht mit ihrer Kritik nicht alleine da.
Rennlegende Sir Jackie Stewart ist als Botschafter der Uhrenmarke Rolex in Melbourne, dem Hauptsponsor des Australien-GP. Der Schotte findet: «Ich bin der Meinung, Lewis sollte sich entschuldigen. Auch in Grossbritannien haben wir ein Gesetz, wonach du deinen Führerschein verlieren kannst, wenn du mit dem Handy am Lenker erwischt wirst. Ich weiss auch: Lewis fährt mit einer Hand sicherer als die meisten anderen Verkehrsteilnehmer mit zwei Händen. Aber es gibt eben das Element der Sicherheit und auch das Problem der Vorbildfunktion. Hamilton ist ein Champion, er sollte ein Beispiel für andere sein. Das klingt jetzt ein wenig langweilig. Lewis’ Lebensstil hingegen ist alles andere als langweilig, aber es gibt nun mal Vorschriften und Sachzwänge.»
«Das Leben eines Formel-1-Weltmeister kann einem vielleicht ein wenig zu Kopf steigen. Du verdienst irrsinnige Summen Geld, du kannst dir kaufen, was immer du willst, es öffnen sich Türen, welche anderen Menschen verschlossen bleiben. Das ist schon verführerisch. Ich bin sicher, dass Lewis sein gegenwärtiges Leben in vollen Zügen geniesst, und das ist auch okay, aber mit etwas Weitblick muss er auch mehr Reife zeigen.»
«Er ist das komplette Gegenteil von Nico Rosberg. Der Deutsche tritt ganz anders auf, mit mehr Würde, ruhiger. Das prallen ganz verschiedene Kulturen aufeinander. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum sie nicht mehr so gut miteinander auskommen. Sie streben das gleiche Ziel an, da kommen Animositäten auf, und Mercedes ist daran nicht ganz schuldfrei.»