Pirelli-Reifen: Premiere mit Ultrasoft in Monaco
Kimi Räikkönen beim Wintertest in Barcelona mit den ultraweichen Pirelli
Das Reifenreglement 2016 hat schon in Australien zu reden gegeben. Nicht nur wegen des verpatzten Abschlusstrainings, als zum Schluss viele Piloten gar nicht mehr auf die Bahn gingen, weil sie keine Reifen mehr zur Verfügung hatten oder sich für den Grand Prix gewisse Reifensätze zur Seite legen wollten.
In der Rennunterbrechung wegen des Alonso-Unfalls entschied sich Ferrari zu einer aggressiven Strategie gegen Mercedes: Während die Silberpfeilfahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit der mittelharten Mischung auf die Bahn gingen, attackierte Sebastian Vettel mit weichen Reifen. Weit kam er nicht. Der Heppenheimer musste nochmals einen Stopp einlegen, die Mercedes konnten durchfahren, und so musste sich der zu Beginn des Rennens führende Vettel mit Rang 3 begnügen.
Allein für den kommenden Grand Prix von Bahrain haben sich die Teams und Fahrer sechs verschiedene Reifenkombinationen einfallen lassen (mehr dazu weiter unten, «Reifenverteilung Bahrain»).
Pirelli erklärt die neuen Regeln so: Grundsätzlich wird es pro GP-Wochenende nicht mehr zwei, sondern drei Reifenmischungen geben. Teams und Fahrer sollen mehr strategische Flexibilität erhalten, indem Pirelli nur vorschreibt, dass zwei von drei Mischungen im Grand Prix mindestens einmal verwendet werden müssen. Mit dem Rest der Reifensätze sind Rennstall und Pilot frei.
Beispiel Spanien: Pirelli bringt die Mischungen mit – hart (orange gekennzeichnet), mittelhart (weiss) und weich (gelb).
Zum Vergleich: 2015 gab es wegen des rauen Asphalts auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sowie wegen der hohen Belastung des linken Vorderreifens nur die härtesten beiden Mischungen (mittelhart und hart).
Pirelli sagt nun zum Spanien-GP: Ein Satz der harten Mischung und ein Satz der mittelharten müssen im Rennen je einmal verwendet werden. Der Rest der Reifenwahl steht den Wettbewerbern frei.
Generell will Pirelli mit mehr Reifensätzen und vor allem mit weicheren Mischungen dafür sorgen, dass es wieder mehr Boxenstopps geben wird und das Feld besser durchmischt werden soll. Das Risiko soll belohnt werden, eine weichere Mischung einzusetzen, selbst wenn allen klar ist, dass weichere Walzen schneller zerschlissen sind.
Inzwischen hat Pirelli auch bestätigt, welche Walzen beim Strassenklassiker von Monaco verwendet werden – es sind wie erwartet die weichsten drei Mischungen, also ultraweich, superweich und weich, die gleiche Kombination wie zwei Wochen später in Montreal. In Monaco müssen der weiche und der superweiche Reifen je einmal im Rennen verwendet werden, der Rest steht den Teams frei.
Die Reifen 2016 (von Pirelli bestätigt)
20. März: Australien (Melbourne)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittlhart)
3. April: Bahrain (Sakhir)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)
17. April: China (Shanghai)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)
1. Mai: Russland (Sotschi)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
Weich (gelb), mittelhart (weiss) und hart (orange)
(2015: mittelhart und hart)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
Ultraweich (violett), superweich (rot), weich (gelb)
(2015: superweich und weich)
12. Juni: Kanada (Montreal)
Ultraweich (violett), superweich (rot), weich (gelb)
(2015: superweich und weich)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: kein Grand Prix)
Reifenverteilung am Bahrain-GP-Wochenende
Lewis Hamilton (Mercedes)
1 Satz Medium, 6 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Nico Rosberg (Mercedes)
1 Satz Medium, 6 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Sebastian Vettel (Ferrari)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Kimi Räikkönen (Ferrari)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Valtteri Bottas (Williams)
3 Sätze Medium, 3 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich
Felipe Massa (Williams)
3 Sätze Medium, 3 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich
Daniel Ricciardo (Red Bull Racing)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Daniil Kvyat (Red Bull Racing)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Kevin Magnussen (Renault)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich
Jolyon Palmer (Renault)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich
Nico Hülkenberg (Force India)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Sergio Pérez (Force India)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Max Verstappen (Toro Rosso)
1 Satz Medium, 7 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich
Carlos Sainz (Toro Rosso)
2 Sätze Medium, 6 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich
Fernando Alonso (McLaren-Honda)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Jenson Button (McLaren-Honda)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich
Marcus Ericsson (Sauber)
3 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich
Felipe Nasr (Sauber)
4 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich
Pascal Wehrlein (Manor)
4 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 4 Sätze Superweich
Rio Haryanto (Manor)
4 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 4 Sätze Superweich
Romain Grosjean (Haas)
2 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich
Esteban Gutiérrez (Haas)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich