Formel-1-Qualifying: Keine übereilten Entscheidungen
Die Formel-1-Entscheidungsträger wollen keine Schnellschüsse mehr produzieren
Die Aufregung war gross, als die Formel-1-Strategiegruppe in dieser Woche beschloss, das unliebsame neue Qualifying-Verfahren auch beim nächsten GP-Wochenende in Bahrain (1. bis 3. April) durchzusetzen. Denn nachdem das Eliminierungsformat bei seiner Premiere in Australien für eine vorzeitige Entscheidung und damit ein langweiliges Ende des Abschlusstrainings gesorgt hatte, sprachen die Teamchefs noch unisono davon, die Regeln schnellstmöglich zu ändern.
Doch daraus wird nichts, und das sorgt für Ärger bei den Fans, die sich nach den Beteuerungen der Teamchefs eine schnelle Reaktion erhofft hatten. Was sie dabei vergessen: Es war auch eine schnelle Entscheidung, die zur Einführung des neuen Qualifyings rund drei Wochen vor dem Saisonstart in Australien geführt hatte. Es ist nachvollziehbar – und auch wünschenswert, dass die Entscheidungsträger der Formel 1 nach dieser schlechten Erfahrung eine weitere Kurzschlusshandlung vermeiden wollen.
Hinzu kommt, dass die Teams bei der jüngsten Abstimmung nur die Wahl hatten, eine neue Version des neuen Formats (die ein Q3 nach altem System vorsieht) anzunehmen. Viele Teamchefs hatten sich aber zuvor klar für eine vollständige Rückkehr zum alten Format ausgesprochen. Dass dieses Szenario nicht zur Wahl gestellt wurde, machte einige Beteiligte sauer.
Gemäss Motorsport.com sollen sich McLaren-Honda und Red Bull Racing gegen den neuesten Vorschlag ausgesprochen haben. Und da somit keine Einstimmigkeit erzielt wurde, bleibt vorerst alles beim Alten. Natürlich ist das weder im Sinne der Fans noch der Teamchefs oder Fahrer.
Wenigstens verschafft diese Entscheidung den Verantwortlichen ein bisschen mehr Zeit, die Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten. Und das ist ganz im Sinne des Sports.