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Lewis Hamilton, Toto Wolff (Mercedes): Weg ist falsch

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Toto Wolff

Lewis Hamilton und Toto Wolff

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht Klartext. Der Wiener findet es unverständlich, dass nach den negativen Reaktionen auf das Ausschluss-Quali in Bahrain gleich vorgegangen wird.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte schon am Samstagnachmittag im Fahrerlager des Albert Park Circuit: «Das neue Quali-Format ist Müll. Wir wollten auf die Veranstalter hören, die sich eine Veränderung wünschten. Aber meine persönliche Meinung ist, dass wir die falsche Lösung gefunden haben.»

Folge: Die Teamchefs setzten sich am Sonntag vor dem Australien-Rennen zusammen und liessen dann wissen: Schon in Bahrain werde wieder nach dem alten System gefahren. Stimmt leider nicht. Denn die Strategiegruppe der Formel 1 hat vor wenigen Tagen beschlossen: Das unbeliebte Verfahren bleibt. Jedenfalls für das kommende Wochenende des Bahrain-GP (3. April).

Die Denke dahinter: Man will keine Kurzschlussreaktion vollführen, sondern sich das Prozedere nochmals in Ruhe anschauen und dann sehen, was sich daran verbessern lässt.

Es gab beispielsweise den Plan einer Mischlösung für den dritten WM-Lauf in China: Quali 1 und Quali 2 mit dem in Melbourne und Bahrain ausprobierten Ausschlussverfahren (wenn nach einer bestimmten Zeit immer der Letztplatzierte durch den Rost fällt), Quali 3 aber nach dem alten Prinzip, damit verhindert wird, was in Australien zum Entsetzen der Fans geschah – zum Schluss des Trainings war niemand mehr auf der Bahn.

Nun sagt Toto Wolff: «Nach einem wenig beeindruckenden Einstand in Melbourne sehen wir an diesem Wochenende erneut das neue Qualifying-System im Einsatz. Die Teams hatten am Sonntag in Melbourne eine einstimmige Meinung dazu und diese fiel nicht positiv aus. Wir haben mit dieser Änderung nicht das richtige Format gefunden, und es ist schwer, daran zu glauben, dass es für die Fans an diesem Wochenende in Bahrain unterhaltsamer sein soll. Unser Sport steht diesbezüglich unter Beobachtung. Deshalb müssen wir genau nachdenken, um koordinierte, intelligente Schritte aus dieser Situation heraus zu machen. Die Fans wünschen sich einen Modus, den sie verstehen, sowie Duelle zwischen den besten Fahrern und Autos der Welt – und zwar in dieser Reihenfolge. Das sollten wir den Menschen auf den Tribünen und in aller Welt liefern.»

Auch Formel-1-Champion Lewis Hamilton spart nicht mit Kritik: «Es wurde viel über die Regeln geredet und ob die Fahrer mehr in die Entscheidungsfindung eingebunden werden sollten. Es ist nicht unsere Aufgabe, Ideen zu entwickeln, und wir haben ohnehin alle eine unterschiedliche Meinung.»

«Ich selbst denke, dass wir mehr mechanischen Grip und weniger aerodynamische Wirbel am Heck des Autos brauchen, damit wir näher heranfahren und überholen können. Wenn wir nur fünf Sekunden schneller werden, wird sich überhaupt nichts ändern – wir fahren einfach nur schneller. Ich spreche hier als jemand, der diesen Sport und das Racing liebt. Ich kenne jedoch nicht alle Antworten. Ich weiss aber, dass die Änderungen, die wir vornehmen, nicht für besseres Rennsport sorgen werden.»

Ausschluss-Quali: So geht es

Quali-Segment 1 dauert 16 Minuten. Nach sieben Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach wird alle 90 Sekunden – bis zum Ende von Q1 – der jeweils langsamste Fahrer aus dem Feld genommen. Insgesamt scheiden also sieben Fahrer aus, 15 Fahrer kommen weiter ins zweite Quali.

Quali-Teil 2 dauert 15 Minuten. Nach sechs Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach ist alle 90 Sekunden ein weiterer Fahrer fällig. Insgesamt fallen auch hier sieben Fahrer durch den Rost, acht Fahrer erreichen Q3.

Quali 3 dauert nur noch 14 Minuten. Nach fünf Minuten scheidet der langsamste Fahrer aus. Danach scheidet erneut alle 90 Sekunden ein weiterer Fahrer aus. Nur noch zwei Piloten kämpfen in den letzten 90 Sekunden um die Pole-Position. So jedenfalls die Theorie, denn in Australien haben wir gesehen, dass es in der Praxis ganz anders kommen kann.

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