Sergio Pérez: Formel 1 geht in die falsche Richtung
Sergio Pérez
Spektakulärer, schneller und besser: So stellen sich die Macher die neue Formel 1 vor. Wie sich die Formel 1 ab 2017 genau verändern wird, steht noch aus. Die Entscheidungsträger haben sich auf eine Fristerstreckung bis Ende April geeinigt. Spätestens dann muss ein Vorschlag vorliegen, der allen Beteiligten passt. Es werden aber PS-Werte von rund 1000 PS angestrebt – wenn die Formel-1-Autos aggressiver aussehen und markant schneller werden sollen.
Weltmeister Lewis Hamilton gab in den vergangenen Wochen oft den Chefkritiker, was die geplanten Änderungen angeht. Für den Briten wird seit Jahren am Reglement herumgedoktert, aber unterm Strich ändert sich doch nichts, wie der Champion von 2008, 2014 und 2015 findet.
Fahrerkollege Sergio Pérez springt Hamilton nun zur Seite. «All die Änderungen, die wir machen, sollen die Rennen unberechenbarer machen und für mehr Überholmanöver sorgen, doch ich habe das Gefühl, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen. Denn sie wollen schnellere Autos haben», sagte der Mexikaner vor dem zweiten Saisonrennen in Bahrain.
Heutzutage könne man schon kaum folgen. Wenn man nun die Autos schneller mache und dabei auf mehr Abtrieb und Aero setze, würde es noch schwerer sein, der Konkurrenz zu folgen, so Pérez.
«Wenn wir den mechanischen Grip verbessern würden, würde das definitiv helfen. Wir müssen nicht fünf oder zehn Sekunden schneller sein, um die Rennen besser zu machen. Es geht nicht um Geschwindigkeit, es geht darum, wie eng die Autos zusammen sein können. Das ist das Wichtige», so der Force-India-Pilot.
Daneben glaubt Pérez, dass die fehlende Geschwindigkeit und die fehlenden Überholmanöver nicht nur an den Autos läge, sondern auch an den Reifen. «In den Rennen kann man der Konkurrenz nicht wirklich folgen, weil du dir damit deine Reifen massiv zerstörst», so Pérez.
Für ihn sind die geplanten Änderungen mehr als das plakative «Wir machen die Autos fünf Sekunden schneller und das wird eine großartige Show. Wir müssen mehrere Dinge in Betracht ziehen, wenn es um die Show geht. Wie wir es schaffen, dass mehr Autos zur gleichen Zeit gegeneinander kämpfen», so Pérez.