Kevin Magnussen: Start aus Box – wieso harte Strafe?
Kevin Magnussen wird dem Feld hinterher hetzen müssen
Gestern Nacht fällten die FIA-Rennkommissare des Bahrain-GP ihr Urteil: Paul Gutjahr (Schweiz), Derek Warwick (England), Roger Peart (Kanada) und Mazen Al Hilli (Bahrain) haben den Renault-Piloten Kevin Magnussen zu einem Start aus der Boxengasse verknurrt.
Die Rennpolizei begründet: «Der Fahrer hat es versäumt, während des zweiten freien Trainings an der roten Ampel eingangs Boxengasse anzuhalten, um wie aufgefordert zur Waage abzubiegen. Statt in die FIA-Box zu kommen, fuhr der Fahrer weiter zur eigenen Garage, wo Arbeiten am Wagen vorgenommen wurden.»
«Gestützt auf Artikel 29.1 iv) des Sportgesetzes der Formel 1 wird der Pilot zu einem GP-Start aus der Boxengasse verurteilt.»
Der Däne und Repräsentanten von Renault argumentieren fruchtlos, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt.
Magnussen folgte zum betreffenden Zeitpunkt dem Red Bull Racing-Fahrer Daniil Kvyat. Die Ampel ging an, aber für Kevin war es missverständlich, ob das Signal nun dem vorausfahrenden Russen gilt oder ihm selber. Tatsächlich hielt Kvyat an, während der Renault-Fahrer weiter rollte. Die FIA-Regelhüter wollten jedoch den Renault auf der Waage sehen, nicht den RBR-Renner.
Wieso die harte Strafe?
Die vier Rennkommissare hatten gar keine andere Wahl, denn bei Versäumnissen einer FIA-Kontrolle kennt das Gesetz keine Gnade.
Artikel 29.1 iv) führt aus: «Wenn ein Fahrer das entsprechende Signal erhält, muss der Fahrer sofort zur FIA-Garage abbiegen. Ignoriert ein Pilot das Haltesignal, erhält er eine Verwarnung – vorausgesetzt, der Wagen wird ohne Verzögerung zur FIA gebracht und das Team kann belegen, dass am Auto inzwischen keine Arbeiten ausgeführt wurden.»
«Jeder Pilot, der bei der Ampel nicht anhält und an dessen Fahrzeug gearbeitet wurde, bevor es zur FIA gebracht wird, der wird zu einem Rennstart aus der Boxengasse verurteilt.»
Kevin Magnussen hatte im zweiten Training zum Bahrain-GP Rang 16 erreicht.