Toro Rosso: Gemäss Mercedes mit schwächstem V6-Turbo
Max Verstappen: «Wenn man hinter den Ferrari-Rennern aus Maranello fährt, kann man erkennen, dass sie mehr Power haben»
Toro Rosso muss in diesem Jahr als einziger Rennstall im Feld mit einem Vorjahres-Motor angreifen. Während die Konkurrenz also von den Weiterentwicklungen des Winters profitiert, kämpfen Max Verstappen und Carlos Sainz mit einem 2015-Triebwerk von Ferrari.
Trotzdem fuhren die beiden Red Bull-Nachwuchspiloten in Australien in die Punkte, auch in Bahrain konnte Verstappen als Sechster eifrig WM-Zähler sammlen, Sainz musste sein Rennen an der Box beenden. Dennoch sorgte der starke Auftritt der Red Bull-Nachwuchsschmiede für hochgezogene Augenbrauen bei der Konkurrenz.
Im Fahrerlager waren sich die meisten einig: Offenbar profitierte das Team aus Faenza von der Tatsache, dass der Vorjahres-Motor von Ferrari mehr Leistung als der neue Renault und auch das aktuelle Honda-Aggregat liefere.
Doch Mercedes-Technikchef Paddy Lowe erklärte im Interview mit ESPN: «Das wissen viele vielleicht nicht, aber der Ferrari im Toro Rosso ist derzeit der schwächste Motor im Feld. Renault und Honda sind leistungsmässig gar nicht mehr so weit vom 2016er-Ferrari-Motor und dem neuen Mercedes-Triebwerk entfernt. Es gibt also keine grossen Unterscheide zwischen den einzelnen Antriebseinheiten mehr.»
Der 53-jährige Brite betont aber auch: «Selbst die schwächsten Formel-1-Motoren, über die sich die Jungs ständig beschweren, sind unfassbar effiziente Motoren. Sie sind einfach nur ein, zwei Prozent schwächer als die besten Antriebseinheiten.» Er verrät: Die Silberpfeile nutzen mit dem V6-Turbo-Hybrid mehr als 45 Prozent der potenziellen Energie des Treibstoffs. Zum Vergleich: Zu V8-Zeiten waren es noch 29 Prozent.
Dass Toro Rosso dennoch starke Ergebnisse einfahren konnte, ist ein Beweis für die gute Arbeit, die James Key mit dem STR11 geleistet hat. Obwohl Bahrain zu den Power-Strecken im WM-Kalender zählt, auf denen der Treibstoffverbrauch kritisch ist, konnte Verstappen gegen die stärker motorisierte Konkurrenz mithalten.
Der Teenager bestätigte hinterher: «Wenn man hinter den Ferrari-Rennern aus Maranello fährt, kann man erkennen, dass sie mehr Power haben. Aber wir müssen uns mit dem, was wir haben, zufrieden geben, denn die Antriebseinheit von 2015 ist sehr zuverlässig. Für uns ist das ein guter Start.»